Nürnberger wäscht und föhnt bei RTL2

9.2.2014, 14:57 Uhr
Nürnberger wäscht und föhnt bei RTL2

© RTL2

Ob beim „Bachelor“ oder bei „The Biggest Loser“: Nürnberger waren in letzter Zeit im Trash-TV gut vertreten. Steve Brauer ist weder adipös noch auf der Suche nach der großen Liebe. Er ist eher sowas wie die lokale Allzweckwaffe im Bereich Scripted Reality („Realität nach Drehbuch“) und mischt bei den verschiedensten Fernsehformaten mit.

Der Physiotherapeut arbeitet in einer Praxis in der Südstadt. 2011 siedelte Brauer von Gera nach Nürnberg über. Grund hierfür war der gebürtige Nürnberger und ehemalige Profi-Wrestler Alex Wright, der vor rund drei Jahren die in Heßdorf bei Erlangen beheimatete Wrestlingliga „New European Championship Wrestling“ aus der Taufe hob.

„Ich spiele mich selbst“

Dort ist auch Brauer aktiv und durfte deshalb bereits Markus Lanz mit dem Ellbogen voran auf den Brustkorb hüpfen. „Bei ,Westside Wash – Waschen, tunen, föhnen’ musste ich mich nicht verstellen. Ich spiele mich selbst“, erklärt Brauer. Was bedeutet: er heißt Steve und ist Physiotherapeut und Wrestler.

Tatort ist Garbsen, ein Kaff nordwestlich von Hannover. Dort betreiben Martin und Filiz eine Autowaschanlage. Der Umsatz schwächelt, deshalb der Beschluss: „Wir brauchen ein paar freshe Ideen.“ Plötzlich kommt Steve durch die Tür, den die Betreiber für den „Neffen vom stillen Teilhaber“ halten.

„Die Ludolfs“, „Die Autoeintreiber“ oder „Biete Rostlaube, suche Traumauto“: Autozentrische Formate sind im Privatfernsehen äußerst beliebt. „Wenn die Folge nur halb so unterhaltsam wird wie die Dreharbeiten, dann wird es bombastisch“, unterstreicht Brauer im Vorfeld. Wie unterhaltsam die Dreharbeiten waren, darüber kann der Zuschauer nur mutmaßen. Bombastisch ist hier jedenfalls nur der Trash-Faktor.

Nervige Techno-Musik untermalt das Gehampel von talentfernen Knallchargen. Ein Paradebeispiel ist Almondy Rose. Der Mann heißt wirklich so und war Mister Germany 2012. Hier spielt er den Lebensabschnittsgefährten von Filiz und grinst mit grob geschätzten hundert Zähnen in die Kamera, was in Ansätzen bedrohlich wirkt. Auch im Tierreich bedeutet Zähne blecken bekanntlich nichts Freundliches.

Fazit: Steve Brauer hat sich ganz wacker geschlagen, beim Rest rettet auch waschen, tunen, föhnen nichts mehr. Dies belegen auch die Quoten der Pilotfolge. 500.000 Zuschauer sorgten für eine Sehbeteiligung von miesen 1,6 Prozent Marktanteil.

Fortsetzung folgt? Eher unwahrscheinlich.

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