Nürnberger Zuhälterin vor Gericht schwer belastet

Nürnberg - Als Zuhälterin soll eine Nürnbergerin mehrere Prostituierte bedroht und um 321.297 Euro Lohn betrogen haben - seit Wochen sitzt sie vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth und beteuert ihre Unschuld. Nun belastet sie ein Zeuge schwer.

Der Mann (63) ist eine bekannte Nürnberger Rotlicht-Größe und vergibt in sogenannten Laufhäusern Zimmer an Prostituierte. Er will der Angeklagten, die in der Szene unter dem Spitznamen "Olga" bekannt ist, schon lange prophezeit haben, dass sie irgendwann einen Anwalt brauche und vor Gericht die Quittung für ihr Verhalten kassieren würde.

Seiner Schilderung zufolge zwang Olga N. eine ihrer Frauen - sie soll sie aus ihrer eigenen Heimat Ungarn angeworben haben - dazu, 18 Stunden am Stück Liebesdienste zu leisten. Die Angeklagte, eine 45-Jährige mit stämmiger Figur, befindet sich seit sechs Monaten in Untersuchungshaft, seit Wochen muss sie sich vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Betrug in Tateinheit mit Zuhälterei vor. Die Indizien gegen Olga N. wiegen schwer: Ihre Telefonate wurden überwacht und aufgezeichnet und stundenlang waren die Telefonate bereits im Gerichtssaal zu hören: Immer wieder forderte Olga N. von den Dirnen, fleißiger zu arbeiten und verlangte, die Freier auch ohne Kondom zu bedienen.