Nürnbergerin schnitt Partner die Kehle durch: Vier Jahre Haft

9.8.2018, 15:56 Uhr

Übereinstimmend berichteten Angeklagte und Opfer, dass sie über Jahre eine sehr konfliktreiche Beziehung geführt hatten. In der Nacht zum 25. Februar 2018 eskalierte ein Streit - wohl auch aufgrund von Alkohlokonsum. Gegen Morgen holte die Frau ein Brotmesser aus der Küche. Sie hielt es ihrem Partner an den Hals. Als er sagte "mach halt", schnitt sie ihm die Kehle durch. Dann besann sich die 35-Jährige und holte Hilfe.

Der 39-Jährige konnte gerettet werden. Seine Luftröhre war zu zwei Dritteln geöffnet. Er musste wochenlang im Krankenhaus bleiben. Juristen werteten dieses Verhalten als freiwilligen Rücktritt von einem Tötungsversuch. Die 35-Jährige stand deshalb "nur" wegen gefährlicher Körperverletzung und nicht wegen versuchten Totschlags vor Gericht.

Gestern verurteilte die 16. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth Claudia M. zu vier Jahren und acht Monaten Gefängnis. Weil die Frau ein massives Suchtproblem hat, ordneten die Richter an, dass die 35-Jährige einen Teil ihrer Strafe in einer Entzugsklinik verbringen muss. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor fünf Jahre Gefängnis beantragt, die Verteidigerin hielt maximal drei Jahre Haft für ausreichend.