Nürnbergs OB Ulrich Maly ist neuer Städtetagschef

21.7.2011, 21:34 Uhr
Nürnbergs OB Ulrich Maly ist neuer Städtetagschef

© dapd

Der Nürnberger OB hatte damit nicht nur die Lacher auf seiner Seite. Der leicht selbstironische Satz war eine Anspielung darauf, dass im Städtetag seit 1975 nur Altbayern und Christsoziale an der Spitze gestanden hatten.

Erst für 30 Jahre die Legende Josef Deimer, Ex-OB von Landshut und heute Ehrenvorsitzender des Städtetages. Dann sechs Jahre lang das Regensburger Stadtoberhaupt Hans Schaidinger. Beide scheuten den Konflikt mit den CSU-Granden in München nicht, wenn es um Wohl und Wehe der Kommunen ging.

 Dass der 50-jährige Nürnberger Maly ein ebenso durchsetzungsstarker wie im Stil geschmeidiger Streiter für die Städte sein wird, daran gab es in Bad Reichenhall keinen Zweifel. Der Umstand, dass der SPD-Mann über Parteigrenzen hinweg Ansehen genießt und seine Reputation bei Wirtschaftsvertretern ungefähr genauso hoch ist wie im Gewerkschaftslager, dürfte in der neuen Aufgabe kein Nachteil sein.

Das mit der „Unvollkommenheit“ ist dann auch tief in Altbayern leicht zu verschmerzen. Maly kündigte an, dass die Kommunen die Energiewende partnerschaftlich mit dem Staat umsetzen wollten. Ministerpräsident Horst Seehofer sagte dazu, Städte und Gemeinden sollten bei der Energiewende eine zentrale Rolle spielen. Er ermunterte die Kommunen zu Investitionen in erneuerbare Energien. Maly ließ keinen Zweifel, dass er als Städtetags-Chef ähnliche Themen wie seine Vorgänger forcieren werde. „Es wird leider weiterhin um Kohle gehen.“ Für den Zusammenhalt der Gesellschaft, nicht nur in sozialen Brennpunkten, bräuchten die Kommunen genügend Mittel. Fehle es daran, seien sofort die Bürger die Leidtragenden.

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