Nürnbergs Süden hat Angst vor dem Verkehrskollaps

28.10.2017, 05:12 Uhr
Nürnbergs Süden hat Angst vor dem Verkehrskollaps

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Die Stadtverwaltung weiß natürlich selbst, dass der Abriss der Hafenbrücken in jedem seiner einzelnen Teilabschnitte gut geplant sein und absolut reibungslos abgewickelt werden muss. Andernfalls hat Nürnberg ein (Verkehrs-)Problem — und zwar gleich auf mehreren Straßen im südlichen Stadtgebiet.

Den Bewohnern der Stadtteile Gerasmühle, Greuth, Holzheim, Katzwang, Koppenhof, Krottenbach, Lohhof, Mühlhof, Neukatzwang, Reichelsdorf und Reichelsdorfer Keller ging es auf ihrer Bürgerversammlung in der Schulturnhalle in der Schlößleinsgasse vor allem um die Straßen, die in ihren Quartieren den drohenden Ausweichverkehr vielleicht einmal aufnehmen müssen.

Totalsperre aus Effizienzgründen

"Von unseren vier Hauptrouten in die Innenstadt werden während der Bauzeit zwei gekappt, der Frankenschnellweg und die Hafenstraße. Der Verkehr muss sich dann auf die anderen beiden Routen verteilen. Die Straßen sind aber doch heute schon überlastet", merkt ein Bürger an. Bürgermeister Christian Vogel räumt zunächst ein: "Ja, das Thema Hafenbrücken wird eine ganz große Geschichte für uns."

Aber: Es gehe im kommenden Jahr erst einmal mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen los. Dazu zählt etwa der Ausbau des Marthwegs. Der müsse dafür rund sechs Wochen in den Ferien gesperrt werden. "Aus Effizienzgründen müssen wir eine Totalsperre machen, andernfalls würde sich die Baustelle über Monate hinziehen", so Vogel.

Auch der Ausbau der A73 steht an

Ist der Marthweg dann fertig ausgebaut, verspricht Vogel, werde man den Abriss und Neubau der Hafenbrücken auch anschließend in Blöcken laufen lassen. Das bedeutet: Erst werden die Ersatzbrücken gebaut und dann erst die maroden Brücken abgerissen. "Wir wollen sicherstellen, dass der gleiche Verkehr, der heute noch über die Hafenbrücken fährt, dann über die Ersatzbauten läuft und nach dem Neubau wieder über die Hafenbrücken", sagt Vogel, der den Bewohnern gleichzeitig noch einmal eine gesonderte Informationsveranstaltung zum Thema anbietet, ähnlich wie es sie etwa für die ebenfalls stark betroffenen Stadtteile Worzeldorf, Kornburg und Umgebung bereits gegeben hat.

"Auch den Ausbau der A73, der im kommenden Jahr beginnen wird, müssen wir mit der Autobahndirektion abstimmen, damit es eben nicht zum Verkehrskollaps kommt", so Vogel weiter. Aber auch da sei er guter Dinge, dass man das hinbekomme.

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