Oase für Nürnbergs Party-Volk: Mehr als 30 Jahre "Mach1"

28.9.2017, 09:19 Uhr
Seit mehr als 30 Jahren feiern die Nürnberger nun schon in der Discothek in der Kaiserstraße.

© elitepix Seit mehr als 30 Jahren feiern die Nürnberger nun schon in der Discothek in der Kaiserstraße.

Die derzeitigen Betreiber einer der ältesten Discotheken Nürnbergs, Mauro Russo, Oliver Förschner, Tim Spitzer und Mathies Wandt, mussten zwar schließen - aber nur, um den Tanztempel in der Kaiserstraße von Grund auf zu renovieren. Am 25. August feierten sie groß die Wiedereröffnung.

Das "Mach1", das immer seinen Namen behielt, ging durch viele Betreiberhände. 1987 übernahmen Helmut Schmelzer und Andreas Dettelbeck das frühere "Charly M." und eröffneten es am 5. Mai mit dem Namen "Mach1" (m>1) als Konkurrenz zu "Das Boot", "Dröhnland", "Groovy" und Co. Wenig später kam Peter Pridoehl (zuletzt "Bäckerhof") als Geschäftsführer dazu. Schnell machte sich das "Mach1" durch sein stylisches Interieur deutschlandweit einen Namen. "House" und "Acid", dann auch "Techno" legten die DJs auf, darunter so berühmte wie George Morell, Marusha, David Morales oder sogar Boy George (1996). Einer war von Anfang an dabei, prägte das Nürnberger Nachtleben musikalisch wie kein anderer und stand immer wieder gern am Klang-Pult im "Mach1": DJ Werner (Meinel).

Die Pächter wechselten alle paar Jahre, auf Pridoehl folgten Max Weißhuhn und Wolfgang Boss, dann Günter Schorisch und Markus Göppner sowie Giovanni und Francesco Falco ("Ristorantino Falco"). In kurzen Abständen wurde der Tanztempel renoviert. Jeder Umbau war ein Aufbruch in ein neues Zeitalter. Und der erste Schritt ins runderneuerte "Mach1" eine Offenbarung.

2007 ließen die beiden Brüder Falco das "m>1" aufwendig durch Innenarchitektin Iris Bauer renovieren. Samt schwarzer VIP-Lounge von Designer Philipp Plein. Das Nürnberger Party-Volk blieb dem "Mach1" treu und wurde mit ihm älter. Ein paar Konstanten in der Geschichte des Clubs gab es: Die schöne Tina beispielsweise, Nürnbergs bekannteste Bar-Frau, schenkte über Jahrzehnte Bier und Champagner aus. Der italienische Pop-Sänger Eros Ramazotti soll ihretwegen immer wieder im "Mach1" Gast gewesen sein, wird behauptet.

Immer am Weihnachtsabend kehren sie zurück, die alten Partygänger, die heute Eltern sind und vielleicht schon den eigenen Nachwuchs im Kellergeschoss treffen könnten. Aber es ist eben für viele ein Ritual. Zehn Jahre, 20 oder 25: Alle Jubiläen wurden mit Pomp und Party-Volk groß gefeiert.

Auf zu neuen Ufern, hieß es im August 2017 - mehr als 30 Jahre nach der Ersteröffnung. "Kein Stein steht mehr auf dem anderen", sagte Mathies Wandt, der, wie seine Kollegen, bei der Ersteröffnung 1987 noch in den Windeln lag. "Mehr Platz haben wir geschaffen", ergänzt Oliver Förschner, der seit 2007 im "Mach1" die Fäden zieht. "Wir möchten uns über die Musik definieren und weniger über Events", sagt Mauro Russo, der sich mit Tim Spitzer die Geschäftsführung teilt. Ein Resümee wollen die vier im Februar ziehen.

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