"Open Doors": Kundgebung warnt vor Christen-Ausgrenzung

17.3.2018, 16:44 Uhr
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder betonte im Rahmen der "Open Doors"-Kundgebung die hohe Bedeutung von Religionsfreiheit in aller Welt.

© Michael Matejka Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder betonte im Rahmen der "Open Doors"-Kundgebung die hohe Bedeutung von Religionsfreiheit in aller Welt.

Bereits zum fünften Mal lud die als evangelikal geltende Organisation zur Kundgebung nach Nürnberg - gemeinsam mit 24 weiteren Organisationen, um auf die nach wie vor schwierige Situation von Christen auf der Welt aufmerksam zu machen. Der so genannte Weltverfolgungsindex, der jährlich von "Open Doors" herausgegeben wird, führt eine Rangliste von den 50 Ländern, in denen Christen die stärkste Verfolgung erleben. Nach der Einschätzung von "Open Doors" leiden mehr als 200 Millionen von ihnen unter einem hohen Maß an Verfolgung. Besonders dramatisch sei die Lage  in Nordkorea, Afghanistan, Somalia und dem Sudan. 

Dass die Ausgrenzung von Christen längst auch inzwischen in Deutschland angekommen sei, darauf wies Bambergs Erzbischof Ludwig Schick in seinem Grußwort hin. Demnach müssten heute etwa auch Flüchtlinge, die ihren christlichen Glauben in ihrer Heimat nicht leben konnten, nun auch hierzulande zuweilen mit Anfeindungen leben.

Deutliche Worte fand der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder in seiner Gastrede an der Straße der Menschenrechte. "So wie Muslime in Deutschland ihre Moscheen bauen dürfen, so müssen auch Christen in der Türkei Kirchen bauen dürfen." 

"Open doors" steht immer wieder selbst in der Kritik. So wurde dem Hilfswerk in der Vergangenheit vorgeworfen, dass der veröffentlichte Index wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genüge. So äußerte etwa 2012 der Nürnberger Politikwissenschaftler Heiner Bielefeld, damals noch UNO-Sonderberichterstatter über Religions- und Weltanschauungsfreiheit, mit Blick auf den Weltverfolgungsindex, er habe "große Zweifel daran, dass diese Zahlen solide sind". Ähnlich äußerten sich auch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch.

2 Kommentare