Pailletten und Perlen: Hier entsteht ein Nürnberg-Dirndl

24.3.2016, 05:57 Uhr
Weil sie vor acht Jahren kein passendes Dirndl für das Oktoberfest finden konnte, ist Marion Wörlein kurzerhand selbst unter die Dirnldesigner gegangen.

© Julia Vogl Weil sie vor acht Jahren kein passendes Dirndl für das Oktoberfest finden konnte, ist Marion Wörlein kurzerhand selbst unter die Dirnldesigner gegangen.

Seide, Spitze, Pailletten, Perlen – man kann schon erahnen, wie das erste Nürnberg-Dirndl in etwa aussehen wird. 90 Stunden hat Marion Wörlein bereits daran gearbeitet. Mindestens 30 Stunden wird es noch dauern, bis wirklich jedes Glitzersteinchen an der richtigen Stelle befestigt ist. Bis zum Samstag muss das Nürnberg-Dirndl fertig sein – dann will die quirlige Dirndl-Designerin es zum Frühlingsfest ausführen. "Aber im Notfall leg ich eben noch eine Nachtschicht ein", sagt Wörlein.

Wie sie überhaupt auf die Idee gekommen ist, ein Nürnberg-Dirndl zu designen? "Nürnberg ist wunderschön", sagt die 47-Jährige, "aber es wird leider viel zu oft verkannt". Wörlein ist es wichtig, dass die Menschen in der Stadt ihr Nürnberg auch zu schätzen wissen und nicht nur von anderen, noch größeren Städten träumen. "Die Leute sollen Lust haben auf die Tradition", sagt sie. Das Nürnberg-Dirndl ist ihr eine Herzensangelegenheit – sozusagen eine Hommage an die Stadt.

Was aber soll drauf? "Zunächst hab ich ja noch an den Eppelein-Sprung gedacht", sagt Wörlein. Der ist es dann aber doch nicht geworden. Stattdessen: das große Nürnberger Stadtwappen. "Das ist eigentlich dem Oberbürgermeister vorbehalten", sagt die Designerin. Weil sie es aber abgeändert hat (statt des Nymphenkopfes gibt es nun einen Hirsch in Pink) darf sie das Wappen verwenden. Was auch nicht fehlen darf: die Burg natürlich. Die Skyline hat Wörlein ebenso auf dem Dirndl verewigt.

Dieses Video wird präsentiert von Franken Fernsehen:

Die Schürze zum Nürnberg-Dirndl ist der Stadt nicht minder würdig: feinste Spitze mit unzähligen Glitzerperlen. In Gold natürlich. Zusammen mit dem blauen Kleid nimmt Wörlein damit auch die Farben des großen Stadtwappens auf.


Verkaufen will sie das Kleid übrigens nicht. Und wenn doch, dann müsste sie um die 2500 Euro verlangen. "Das ist Haute Couture", sagt Wörlein.

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