Partyreihe will Flüchtlinge und Nürnberger zusammenbringen

6.10.2015, 15:23 Uhr

Wobei man gleich mal klarstellen muss: Mit der Frage, was Multikulti ist, will sich "Süper Disko Misko" eigentlich gar nicht auseinandersetzen. "Wir hängen sie an die Garderobe und tanzen!" heißt es auf dem Flyer.

"Wir verstehen die Party als soziokulturellen Beitrag, der aber gänzlich unpädagogisch daherkommt", ergänzt Elnaz Amiraslani. Sie ist im Iran geboren und kam als Kind mit ihrer Familie nach Deutschland. Heute betreibt sie in Nürnberg die Eventagentur "Parvenue" und veranstaltet die neue Reihe. Bei diversen Abenden als Bar-DJane stellte sie fest, dass Orient Beats beim Publikum total gut ankommen.

Veranstalter: Nachfrage ist groß

So entstand die Idee, gleich eine eigene Reihe mit den Sounds aus Persien, der Türkei, Nordafrika etc. zu beschallen. Vor der ersten Ausgabe im April sprach Elnaz Amiraslani dann verschiedene Flüchtlingsorganisationen an - die Nachfrage war groß, rund 60 "Neu-Nürnberger", wie Elnaz Amiraslani sie viel lieber nennt, waren schlussendlich kostenlos dabei und feierten gemeinsam mit den „Alt-Nürnbergern“ friedlich eine große Party. 14 Nationalitäten zählte die Veranstalterin.

"Die Solidaritätswelle ist zwar riesig, aber letztlich bleibt sie doch ziemlich anonym. Im Alltag gibt es ja kaum Schnittstellen", sagt Elnaz Amiraslani. Bei "Süper Disko Misko" sei das anders, wobei das interessante daran sei, dass sich die "Einheimischen" ja bewusst ins "fremde" kulturelle Umfeld begeben.

Der DJ kommt aus Hamburg

Für die Oktober-Ausgabe im Stadtteilzentrum Desi in Johannis rechnet sie mit noch mehr Flüchtlingen.

Star-DJ des Abends ist übrigens Booty Carrell, einer der bekanntesten Orient-Beat-Experten der Republik — der selbst keinen Migrationshintergrund hat, sondern Sebastian Reier heißt und in Hamburg lebt. „Das ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass interkultureller Austausch beidseitig geht“, sagt Elnaz Amiraslani. Fortsetzung folgt – der nächste Termin soll im Dezember sein.

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