Pilatushaus: Sanierungspläne blieben jahrelang liegen

4.8.2015, 06:00 Uhr
Im Nürnberger Pilatushaus wird seit Jahren nicht gebaut, weil eine Mitarbeiterin des Hochbauamts in Elternzeit ist.

© NN Im Nürnberger Pilatushaus wird seit Jahren nicht gebaut, weil eine Mitarbeiterin des Hochbauamts in Elternzeit ist.

Das städtische Anwesen sollte umfassend saniert werden, weil es Probleme mit der Statik gibt. Doch das Haus aus dem 15.Jahrhundert, das den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hatte, blieb leer. Die Handwerker ließen sich nicht blicken. Warum? Die Planungen im städtischen Hochbauamt kamen nicht voran. Die zuständige Mitarbeiterin ging in Elternzeit und  wurde nicht ersetzt. "Wir hatten schlichtweg keine Kapazitäten", sagt die Amtsleiterin. Die Kommunalpolitik hatte dem Bau von Kindertagesstätten und Schulen absolute Priorität eingeräumt, da blieb eben so manche andere Arbeit liegen.

Jetzt nach drei Jahren Pause geht es zaghaft wieder los. Immerhin sondieren nun  Archäologen schon den Untergrund. Sie sollen die Spuren der Vergangenheit sicherstellen. Wie rasch dann die Sanierung des Doppelgebäudes in Gang kommt, kann die Stadt nicht sagen. Ob man in einem oder erst in drei Jahren mit der umfassenden Renovierung und Sanierung des denkmalgeschützten Hauses fertig ist, darauf legt sich das Hochbauamt nicht fest. Das ist kein gutes Zeichen.

Das Pilatushaus von 1489 ist bei Touristen ein beliebtes Fotomotiv, weil es direkt unterhalb der Burg liegt. Außerdem gilt das repräsentative Bauwerk mit dem Sandsteinsockel im Erdgeschoss und dem darüber liegenden Fachwerkaufbau als bedeutendes Bauzeugnis aus der goldenen Zeit der Reichsstadt Nürnberg.  Nur ist der heutige Umgang der Stadt mit dem Kleinod alles andere als angemessen und gelungen. 

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