Polizeibilanz: RIP verlief weitgehend friedlich

4.6.2012, 18:05 Uhr
76.000 feierten drei Tage lang eine Riesenparty - dabei kam es nur selten zu Zwischenfällen.

© Ralf Rödel 76.000 feierten drei Tage lang eine Riesenparty - dabei kam es nur selten zu Zwischenfällen.

Am 03.06.2012, kurz vor Mitternacht, beobachteten Mitarbeiter des  Ordnungsdienstes, wie zwei Brüder im Alter von 21 und 25 Jahren mit einem Messer mehrere Zelte aufschlitzten. Die beiden Männer, die ihren Wohnsitz in  Nürnberg bzw. Oberfranken haben, wurden vorläufig festgenommen. Inwieweit  diese Personen für weitere Straftaten in Frage kommen, wird derzeit geprüft. Nach erfolgter Sachbehandlung konnten auch sie die Heimreise antreten. 

Gegen 00.00 Uhr kam es im Bereich der Alternastage durch drei Mitglieder einer Band zu Widerstandshandlungen gegen eingesetzte Polizeibeamte. Dabei wurden drei Beamte leicht verletzt. Sie sind aber weiterhin dienstfähig. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung zwischen den Bandmitgliedern mit dem   eingesetzten Ordnungsdienst. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ordnete eine Sicherheitsleistung in Höhe von 20.000,- Euro an. Nach erfolgter Sachbehandlung und nach Hinterlegung des Geldbetrags wurden die drei Künstler entlassen. 

Über die gesamte Veranstaltungsdauer registrierte die Polizei  insgesamt 499 Straftaten (2011: 279 ohne Ticketfälschungen), davon 142  Diebstähle, 2 Unterschlagungen und 9 Betrugsfälle. Ferner verzeichnete die Polizei 43 (2011: 29) Aggressionsdelikte wie Körperverletzung Sachbeschädigung und Widerstand. In drei Fällen wurde Festivalbesuchern das Eintrittsbändchen vom Arm gerissen. Bei den Eingangskontrollen wurden 220 gefälschte Tickets festgestellt. 

Nur kleinere Brände von Müll und Campingzubehör

Die Anzahl der Leistungserschleichungen/Hausfriedensbrüche sank von 69 im   Jahr 2011 auf 44 beim diesjährigen Festival. Darunter befand sich eine Vielzahl von Flaschensammlern, die teilweise auch wegen Diebstahls von Flaschenpfand  angezeigt wurden. Auch die letzte Nacht verlief vergleichsweise ruhig. Es gab nur  einige kleinere Brände von Müll und Campingzubehör, die ohne polizeiliches  Einschreiten vom Ordnungsdienst beseitigt werden konnten. 

Beim Umgang mit Grills gab es insgesamt drei Verletzte. Bereits am Freitag  (01.06.2012) hatte sich ein 25-jähriger Festivalbesucher beim Wechseln einer Gaskartusche Verbrennungen am Oberkörper, den beiden Beinen und Armen  zugezogen, nachdem sich das plötzlich ausströmende Gas am in der Nähe  stehenden Kohlegrill entzündet hatte. Er wird im Klinikum stationär behandelt.

In der Nacht von Samstag (02.06.2012) auf Sonntag (03.06.2012) hatten zwei Frauen (38 und 40 Jahre) ihren noch glühenden Grill als Wärmequelle in ihr Zelt gestellt. Sie erlitten eine Rauchgasintoxikation und wurden vorrübergehend in einem  Krankenhaus behandelt.  44 Besucher erhielten vom Veranstalter wegen ungebührlichen Verhaltens ein Festivalverbot ( 2011:100).

Einrichtung des Fundbüros bewährt sich

Die Einrichtung eines Fundbüros durch Mitarbeiter der Stadt Nürnberg auf dem Veranstaltungsgelände hat sich wieder bewährt. Während des Veranstaltungszeitraumes wurden hier 439 (2011 rund 250) Fundsachen bearbeitet. 

Vermutlich aufgrund des schlechten Wetters konnte bereits am späten   Sonntagnachmittag vereinzelt ein gewisses Abreiseverhalten festgesellt werden. Starke Abwanderungstendenzen gab es nach Konzertende. Durch die eingeleiteten Verkehrsmaßnahmen entspannte sich die Situation bereits gegen 01.00 Uhr und es kam nur kurzfristig zu Verkehrsbehinderungen.

Das seit 2009 verfeinerte  Sicherheitskonzept der Polizei, der Stadt Nürnberg und dem Veranstalter, das eine Erhöhung der Präsenz von Ordnungsdienst und Polizei sowie 2012 erstmals ein eigenes Sicherheitskonzept des Veranstalters beinhaltet, hat sich bewährt.

 

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