Polizeikette stoppt Drogen-Mob am Hauptbahnhof

27.5.2016, 18:00 Uhr

Zunächst sah alles nach reiner Routine aus: Zwei Polizisten (25 und 26) wollten am Freitagmittag auf dem Gehweg vor der Brücke zum Handwerkerhof einen 35-Jährigen kontrollieren. Weil der Mann dabei beide Hände zur Faust ballte und "den Anschein erweckte, etwas verbergen zu wollen", hielten die Beamten ihn fest, heißt es im Bericht der Polizei.

Durch Drehen und Wenden sowie Hochreißen der Arme habe der 35-Jährige dann versucht, sich aus dem Polizeigriff zu befreien. Nachdem der Mann den 26-jährigen Beamten auch noch umreißen wollte, sei er zu Boden gebracht und mit Handfesseln fixiert worden, teilte die Polizei mit.

Währenddessen solidarisierten sich, so der Wortlaut in der Mitteilung, "rund zwei Dutzend dem Rauschgiftmilieu zuzuordnende Personen aus der Königstorpassage" mit dem 35-Jährigen. Darauf wurden wiederum Kräfte des Unterstützungskommandos (USK) aufmerksam, die den Vorfall von der Straßenbahninsel vor dem Hauptbahnhof aus beobachteten.

Das USK kam den Kollegen zur Hilfe und entschärfte die Situation. "Ein Eingreifen der umherstehenden Personen in die Kontrolle konnte durch Bilden einer Polizeikette unterbunden werde", so die Polizei. Zur Dienststelle der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte habe der Mann größtenteils getragen werden müssen. Dabei habe er die eingesetzten Beamten "aufs Unflätigste" beleidigt.

Die beiden Polizisten, die den Mann kontrollieren wollten, wurden leicht verletzt. Sie erlitten Schürfwunden, auch das Diensthemd des 26-Jährigen wurde zerrissen. Ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung wurde eingeleitet. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth kam der 35-Jährige wieder auf freien Fuß.