Prozess: Erlanger Geschäftsleute um 200.000 Euro erpresst

18.9.2017, 18:08 Uhr

Laut Anklage erzählte er dem 43-Jährigen und dessen Partner, dass eine kriminelle Organisationen ihnen und ihren Familien Schlimmes antun werde, wenn sie nicht bezahlen. Er nutzte demnach Drohbriefe mit Gewehrpatronen, Fotos oder persönliche Gegenstände von Familienmitgliedern, um seinen Opfern Angst einzujagen. Die beiden Geschäftsleute aus Erlangen, die gemeinsam einen Laden betreiben, zahlten dreieinhalb Jahre lang immer wieder Geldbeträge von mehreren tausend Euro, bis einer der Männer misstrauisch wurde und zur Polizei ging.

Der Angeklagte äußerte sich zum Prozessauftakt nicht. Sein 43 Jahre altes Opfer sagte dagegen als Zeuge aus, dass der Angeklagte jahrelang ein enger Freund der Familie gewesen sei. Er habe ihm auch Geld geliehen. Nachdem es Probleme bei der Rückzahlung gegeben habe, sei die Freundschaft zerbrochen. Kurze Zeit später begann die Erpressung.

Der 45-Jährige habe den Männern immer erzählt, dass er seine schützende Hand über sie halte - solange sie zahlen, werde ihnen nichts passieren. Der Geschädigte sagte, er sei bis heute traumatisiert. Minütlich habe er während dieser Zeit auf sein Handy gesehen, Angst um seine Kinder gehabt und kaum geschlafen. Seiner Frau habe er nichts von der Erpressung erzählt.