PS, Baujahr, Marke: Diese Autos stehen in Nürnberger Garagen

13.1.2016, 06:01 Uhr
Da bringen auch noch so viele PS nichts: Im Stau sind alle gleich.

© Stefan Hippel Da bringen auch noch so viele PS nichts: Im Stau sind alle gleich.

Daten aus fast 90 Bezirken: In der Stadt gibt es insgesamt 217.010 Privatautos. Das weiß das Statistik-Amt so genau, weil die Mitarbeiter Zugriff auf das Kfz-Melderegister haben und dessen Daten anonymisiert erfassen. Die Zahlen gelten für die statistischen Bezirke, in die Nürnberg unterteilt ist. Sie stimmen nicht immer mit den landläufig bekannten Stadtvierteln überein, manchmal handelt es sich nur um ein paar Häuserblöcke. 87 davon gibt es insgesamt, aus Anonymitätsgründen wurden zwei bei der Auswertung weggelassen.

 

Ein Herz für VW: Wer sein Auto anmeldet, muss allerhand angeben. Etwa die Marke. Und da ist das Ergebnis eindeutig: Die Nürnberger lieben VW.

 

Nürnberg hat 124 PS: Auch was unter der Haube steckt, wissen die Statistiker. In Nürnberg sind das im Schnitt 124 Pferdestärken. Wer ein neues Auto kauft, will PS-technisch offenbar aufsteigen. Autos, die zehn Jahre alt sind, haben in Nürnberg durchschnittlich 122 PS, siebenjährige dagegen 144. Ein Trend, der übrigens für die gesamte Bundesrepublik gilt: 1995 hatten Neuwagen noch 95 PS im Schnitt, heuer sind es über 140. Das hat der Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer von der Universität Duisburg-Essen errechnet. Seine Erklärung: Fallende Spritpreise und die Liebe zu PS-starken SUV.

 

Erlenstegener fahren schnell und teuer: Es mag ein Klischee sein, doch die Daten bestätigen es: Vor den großen Häusern im grünen Nordosten stehen die schnellen Wagen. 152 PS haben die Autos durchschnittlich. Mehr hat nur der Bezirk Katzwanger Straße zu bieten (153PS). Und nicht nur schnell, man mag es in Erlenstegen luxuriös: Dort ist die Dichte an Luxuskarossen am höchsten. Bentley, Ferrari, Lamborghini oder Jaguar – sieben Prozent der Autos sind von einer Premium-Marke. Unter den 2455 Wagen in Erlenstegen sind allein 98 Porsche.

 

Zehn Jahre mit einem Auto: Diese Sportwagen muss man im Süden mit der Lupe suchen. Beispiel Gugelstraße: Das ist Nürnbergs bescheidenster Bezirk, was die Motorisierung angeht. Hier haben die Pkw im Schnitt 115 PS. Außerdem fahren die Leute nachhaltig, zehn Jahre haben die Autos im Schnitt auf dem Buckel ein Jahr mehr als der Nürnberger Schnitt. Doch viele dürfte der Geldbeutel dazu zwingen, beim alten Wagen zu bleiben. So sind in der Gugelstraße zehn Prozent arbeitslos, in Erlenstegen dagegen nur weniger als zwei Prozent. Die neuesten Autos fahren Bewohner des Bezirks um die Katzwanger Straße und in Brunn: Ihre Wagen sind im Schnitt sieben Jahre alt. Auch dort ist die Arbeitslosigkeit vergleichsweise niedrig.

 

Ein genaues Profil Ihres Stadtteils können Sie in dieser interaktiven Karte ansehen:

 

14 Kommentare