Rad vs. Fußgänger vs. Auto: Wöhrd soll sicherer werden

3.10.2015, 06:00 Uhr
Rad vs. Fußgänger vs. Auto: Wöhrd soll sicherer werden

© Michael Müller

"Die Bauvereinstraße ist eine Rennstrecke“, betonte Anwohner Martin Riedel. Während  die Autos angesichts des Einbahnverkehrs abwärts in Richtung Wöhrder See brettern, kommen ihm regelmäßig von unten Radfahrer auf dem Gehsteig entgegen.

"Das ist illegal, doch Hinweise fruchten nicht“, berichtet Riedel. Immer wieder führe das zu gefährlichen Situationen. Noch mehr Wöhrder meldeten sich bei der gutbesuchten Bürgerversammlung im Rotkreuzsaal zu diesem Thema zu Wort. Besorgte Leute forderten verstärkte Kontrollen und konsequente Bußgelder, weil sie insbesondere Kinder auf dem Weg von und zu der Bartholomäusschule bedroht sehen.

Einen konkreten Vorschlag machte Elmar Hein, um das Problem für alle Verkehrsteilnehmer zu lösen: Er plädierte für das Abmarkieren eines Radstreifens in der Bauvereinstraße in Gegenrichtung.

Tempo 30 im ganzen Viertel

Auch der Vorstadtverein Wöhrd wünscht sich schon länger ein verändertes Verkehrskonzept, um den Bereich zwischen Bauverein- und Bartholomäusstraße zu entschärfen.

Ein Weg wäre die durchgehende Einführung von Tempo 30, was Vereinschef Knut Engelbrecht auch schon im Rathaus eingebracht hat, wo sich die Verkehrsplaner schon länger Gedanken machen. Vor zwei Jahren stellte Behördenchef Frank Jülich bereits einen erste Entwurf im Stadtteil vor.

Der Ausgangspunkt war, im ganzen Viertel Tempo 30 einzuführen und die Einbahnstraßen von Bartholomäus- und Bauvereinstraße zumindest teilweise für den Gegenverkehr zu öffnen.

Auf diese Tour will die Stadt ohne teure Umbauten auskommen, für die man - im Fall von Verbesserungen - die Anwohner nach dem Kommunalen Abgabengesetz zur Kasse bitten müsste, was vor Ort schnell auf Widerstand stoßen würde.

Baureferent Daniel Ulrich betonte jetzt bei der Bürgerversammlung, dass die Stadtverwaltung an dem Thema dran sei.

Anspruchsvolle Korrekturen

Die Anregungen und Bedenken von der Veranstaltung im Oktober 2013 habe man ausgewertet. „Mit ein paar Schablonen ist es aber nicht getan“, betonte Ulrich und machte deutlich, dass Korrekturen beim Wöhrder Verkehrskonzept anspruchsvoll seien.

Klar ist: Im Januar oder Februar 2016 will das Baureferat die weiterentwickelten Pläne erneut öffentlich vorstellen. Da die Stadt den Radverkehr fördern möchte, gilt eine sichere Route vom Wöhrder See zur Sulzbacher Straße (und zurück) für wichtig. Vorstadtvereinschef Engelbrecht will darauf drängen, dass zügig ein Konzept im Verkehrsausschuss gefunden und umgesetzt wird.

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