Radler in Nürnberg willkommen, in München nicht

15.2.2016, 07:05 Uhr
Auf dem Münchner Marienplatz haben Radfahrer erst mal nichts mehr verloren. Anders in Nürnberg. Dort wird sich der Hauptmarkt zumindest für ein Jahr für sie öffnen. Faktisch scheren sich viele Radler eh nicht um das Fahrverbot.

© Frank Leonhardt Auf dem Münchner Marienplatz haben Radfahrer erst mal nichts mehr verloren. Anders in Nürnberg. Dort wird sich der Hauptmarkt zumindest für ein Jahr für sie öffnen. Faktisch scheren sich viele Radler eh nicht um das Fahrverbot.

Radfahrer in München müssen ab Montag einen Umweg um den Marienplatz in Kauf nehmen. Anlass ist zwar zunächst der Umbau des Buchhauses Hugendubel am Rande des zentralen Platzes. Doch die Große Koalition aus SPD und CSU in der Landeshauptstadt will den Marienplatz generell nur noch den Fußgängern vorbehalten.

Daher sehen sie in der aktuellen Sperre bereits so etwas wie einen Testlauf. Zumal die Fußgängerzone am Rathaus eh ausgeweitet werden soll. Gegen die Aussperrung der Radler läuft eine Petition. Zudem wollen Umweltverbände am Montag dagegen am Marienplatz demonstrieren.

Testlauf startet im Frühjahr

In Nürnberg laufen die Uhren derweil andersherum. Hier wird im Verkehrsplanungsamt mit Hochdruck an dem einjährigen Testlauf für die Öffnung des Hauptmarkts für Radfahrer gearbeitet. In dieser Frage ist die Große Koalition im Nürnberger Rathaus sogar, anders als in München, zerstritten. Der lange geforderte Test wird von der CSU und ihrem Wirtschaftsreferenten kategorisch abgelehnt. Doch eine Mehrheit der Stadträte ist dafür.

Womöglich im April startet der Probelauf — wissenschaftlich begleitet von zwei Hochschulen. Dafür gibt es auch von den Radverbänden und -initiativen in der Stadt großes Lob. Dann müssen — rein rechtlich gesehen — die Radfahrer keinen Bogen mehr machen um den Hauptmarkt.

 

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