Rathaussaal: Schlussstrich unter Ausmalungsdebatte
22.7.2013, 07:03 Uhr„Man sollte die Kraft aufbringen, einen Schlussstrich zu ziehen“, sagte jetzt FDP-Stadtrat Utz Ulrich. „Der Saal ist so, wie er ist, im Zweifel besser.“ SPD-Rätin Ruth Zadek regte jedoch an, die Historie des Saals attraktiver darzustellen als mit überalterten Informationen zwischen den Toiletten.
Im Moment werden die 14 Freskenteile, die bei der Saalrestaurierung 1904/05 von der Wand gelöst und aufgeklebt ins städtische Kunstdepot gebracht worden waren, weiter von Restauratoren konserviert. Sie sind die einzigen Überreste der auf Albrecht Dürers Entwürfe von 1521 zurückgehenden Wandbemalung, abgesehen von ein paar Farb- und Musterresten in den Fensternischen.
Die bis zu einen mal einen Meter großen Freskentafeln zeigen jedoch vor allem eine Übermalung durch den damaligen Restaurator Hans Haggenmiller. „1904 hat man vieles richtig gemacht, aber auch zu großes Selbstbewusstsein an den Tag gelegt und andere Fassungen zerstört“, so Daniel Ulrich, als Leiter der Bauordnungsbehörde für Denkmalschutz zuständig.
Noch ist unklar, ob die Fresken nach abgeschlossener Sicherung mit Hilfe von Geldern der Sparkassen-Zukunftsstiftung überhaupt einmal ausstellungswürdig sind. Sie sind größtenteils Fragmente und geben eher wissenschaftlich als künstlerisch etwas her.
Die Steinreliefs an der Ostwand des Saals könnten nicht abgenommen und saniert werden, sagte Kulturreferentin Julia Lehner. Der Sandstein sei im Brand 1945 durchgeglüht und so nach Aussage der städtischen Museumsexperten extrem zerbrechlich geworden.
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