Rehe verwüsten Gräber in Fischbach

19.3.2016, 07:59 Uhr
Rehe verwüsten Gräber in Fischbach

© Günter Distler

Friedhofsgärtner Michael Schindler, der in Fischbach rund 150 Gräber betreut, ist verzweifelt. Die von ihm soeben in die Erde gesetzten Rabatten mit Stiefmütterchen sind von den Wildtieren allesamt verwüstet worden. Er beziffert den Schaden auf mindestens 3000 Euro.

Die gar nicht so scheuen Rehe kommen laut Schindler durch Lücken in Zaun und Hecke. Der Gärtner hat das Problem gleich bei der Friedhofsverwaltung gemeldet. Die reagierte nach einigen Tagen, indem sie am Donnerstag einen Wildschutzzaun einbaute.

"Jetzt hoffen wir mal, dass das hilft", sagte danach Amtsleiter Gerhard Kratzer. Er könne freilich nicht ausschließen, dass die Rehe den Zaun überspringen.

"Die Tiere beobachten den Menschen und sind es gewöhnt, dass in dessen Nähe nichts passiert. Deshalb werden sie immer vertrauter", erklärt Roland Blank, Leiter des Nürnberger Forstbetriebs, das Phänomen.

Eine einmalige Abschussaktion könnte helfen und die Wildtiere nachhaltig verschrecken, meint Blank. Allerdings seien Friedhöfe befriedete Bezirke "und wir müssten mit großem Kaliber schießen, das ist sehr problematisch". Deshalb empfiehlt Blank, das Rotwild mit Jagdhunden zu vertreiben, "bevor man mit Kanonen auffährt". Auch ein stabiler Zaun könnte helfen.

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