Rent-a-Huhn boomt: Nürnberger sind Fans von Miet-Hennen

15.7.2015, 06:00 Uhr
Helfer Skender Zenuni kümmert sich liebevoll um das Federvieh.

© Peter Kunz Helfer Skender Zenuni kümmert sich liebevoll um das Federvieh.

Der Italiener rennt. Ein stattlicher Allgäuer ist hinter ihm her, will ihm zeigen, wer hier der Herr im Haus ist. Beziehungsweise der Hahn. Denn der Italiener und der Allgäuer Sperber Hahn sind nur zwei von insgesamt 270 Tieren, die Noris Inklusion auf seinem Gelände im Norden Nürnbergs hält. Sie laufen frei herum und bekommen Bio-Futter.

Dass das Angebot Rent-a-Huhn so einschlägt, hätte Betriebsleiter Michael Volland nicht gedacht. Über 170 Paten gibt es bereits, bis Ende des Jahres sollen es 200 werden. Sie erhalten wöchentlich sechs Bioeier, das Abo kostet 120 Euro im Jahr. Die Warteliste ist lang: Um die hundert Namen stehen darauf.

Zu den Kunden gehören OB Ulrich Maly oder der Stadtkämmerer Harald Riedel. Vielleicht auch bald Anette Kramme? "Dafür bin ich zu selten in Nürnberg", sagt sie. Kramme ist SPD-Bundestagsabgeordnete aus Bayreuth und Staatssekretärin im Arbeitsministerium.

Als solche guckt sie sich regelmäßig inklusive Betriebe wie Noris Inklusion an. Denn es geht nicht nur um Eier: Die Hühner werden von behinderten Mitarbeitern betreut. Wenn die Kunden dann ihre Ware abholen, sollen sich Menschen mit und ohne Handicap begegnen.

Kramme jedenfalls ist begeistert. Besonders von den gefiederten Bewohnern: "Allein Hühner anfassen, das hat man nicht jeden Tag".

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