Richtig hip: Nürnberg zählt zu Trendreisezielen in Europa

11.2.2018, 05:51 Uhr
Klar, über die Burg und Bratwürste spricht jeder, der mal in Nürnberg war. Aber Reisejournalisten schwärmen auch vom Szeneviertel Gostenhof.

© dpa Klar, über die Burg und Bratwürste spricht jeder, der mal in Nürnberg war. Aber Reisejournalisten schwärmen auch vom Szeneviertel Gostenhof.

Bei dem Reiseziel-Ranking findet sich Nürnberg dabei zwischen Städten wie dem polnischen Danzig, Riga in Lettland und der kroatischen Küstenstadt Rovinj wieder. Die weiteren Gewinner sind Nerja (Spanien), Catania (Italien), Zagreb (Kroatien), Ljubljana (Slowenien), Cadiz (Spanien) und Valetta (Malta). Kleiner Wermutstropfen dabei: Die Auszeichnung geht gezielt an eher unbekannte Reiseziele, die als Geheimtipp gehandelt werden und derzeit dennoch besonders gefragt sind.

Doch dass sich Nürnberg in diese Kategorie einreihen lässt, stört die Chefin der Congress- und Tourismuszentrale überhaupt nicht. "Uns freut das natürlich sehr", sagt Yvonne Coulin. Solche Umfragen hätten durchaus ihre Effekte und könnten das Interesse an Nürnberg wachsen lassen.

Entstanden ist die Statistik, indem Tripadvisor die Rückmeldungen der Nutzer ausgewertet hat, auch die Zahl der Suchanfragen und Buchungen wurde berücksichtigt. Punkten konnte die Stadt bei den Nutzern mit ihrem historischen Stadtbild, mit ihren vielen Brücken und der Liebesinsel. Und natürlich tauchen auch Bratwürste und Lebkuchen auf der Liste der Gründe auf, die Nürnberg angeblich zum attraktiven Reiseziel machen.

Coulin glaubt, dass auch Journalisten und Blogger aus aller Welt zu dem positiven Ergebnis beigetragen haben. Allein beim internationalen Branchentreffen Germany Travel Mart, das im vergangenen Jahr in Nürnberg stattfand, waren 120 Medienschaffende in der Stadt. Im Jahresverlauf kamen auf Einladung der Congress- und Tourismuszentrale rund 50 weitere Reisereporter. Und diese zeichnen durchaus ein etwas vielschichtigeres Bild der Stadt, in dem es nicht nur ums klassische Butzenscheiben-Klischee geht. So schwärmt zum Beispiel der Reiseblog culinarypixel von dem jungen Team des Restaurants "Einzimmer Küche Bar" in der Altstadt. Die Stuttgarter Zeitung entdeckt den "angesagten Szenetreff" Gostenhof neu.

Bei den ausländischen Journalisten kann die Stadt allerdings doch eher mit ihren klassischen Sehenswürdigkeiten punkten. Von der Burg über den Schönen Brunnen bis hin zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände: All das und noch viel mehr hat eine englische Bloggerin in "48 Stunden in Nürnberg" entdeckt. Auch der "rosafarbene Sandstein" ("Shades of Pink") hat es der Autorin angetan. Von einem Paradies für "Liebhaber von Bier und gutem Essen" schwärmt ein australischer Reporter, während zwei Texaner auf Instagram für ihre Postkartenansichten der Stadt viel Lob bekommen.

"Schwaches" Messe-Jahr

Auch in den Besucherzahlen schlägt sich das nieder. Laut Statistischem Landesamt brachte es die Stadt im vergangenen Jahr auf 3,33 Millionen Übernachtungen, 3,3 Prozent mehr als 2016 — und das, obwohl 2017 ein "schwaches" Messejahr war: Etliche Großveranstaltungen finden nur alle zwei Jahre statt. Detaillierte Zahlen will die Tourismuszentrale Anfang März präsentieren — und die Entwicklung bis dahin auch nicht näher kommentieren.

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