Riesen-Schleifmaschine wird in Nürnberg gewartet

15.3.2017, 06:02 Uhr
Riesen-Schleifmaschine wird in Nürnberg gewartet

© Foto: Horst Linke

Wer weite Strecken mit der Bahn fährt, dabei lesen oder mal ein kleines Nickerchen halten will, weiß es zu schätzen, wenn der Waggon nicht andauernd ruckelt. Damit Züge störungsfrei auf den Gleisen dahingleiten können, müssen die Schienen immer wieder geschliffen werden.

Die deutschlandweit einzigen und aus den USA stammenden Premium-Maschinen Eagle I und Rail Dragon, die seit 2014 in Nürnberg beheimatet sind, sorgen dafür, dass die bundesweit insgesamt 34.000 Kilometer langen Gleise eben sind. Seit Mitte 2015 haben die beiden Maschinen in circa 350 Schichten 6000 Kilometer Schiene in ganz Deutschland geschliffen.

Weil auch die modernste Maschine mal eine Pause braucht, macht der Rail Dragon für kurze Zeit in der Nürnberger Werkstatt in der Katzwanger Straße Station, um inspiziert und gewartet zu werden.

Seit dem Zuschlag für die beiden Schienen-Schleifmaschinen hat sich der Maschinenpool des Werks enorm weiterentwickelt. "Der Zuschlag war extrem wichtig", erklärt Michael Käferlein, Leiter der Werkstatt Nürnberg. So wurde eine neue Fertigungshalle mit einem Messgleis gebaut, um alle Prüfungen und Messungen vorschriftsgemäß durchzuführen.

Gleichzeitig wurde ein neues Ersatzteil- und Materiallager errichtet, das noch ausgeweitet werden soll. Mindestens 60 Tage kann es dauern, bis Ersatzteile für die Schleifmaschinen geliefert werden. Ein großer Vorrat ist also auch ein großer Vorteil. Zudem wurde die bestehende Werkshalle samt Boden, Beleuchtung und Absauganlage modernisiert.

Durch die Umbaumaßnahmen ist es jetzt möglich, von der kleinsten bis zur aufwendigsten Reparatur sämtliche Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen, sagt Michael Käferlein. Seit 2010 hat sich die Belegschaft in Nürnberg auf derzeit 42 Mitarbeiter verdoppelt. Insgesamt 5,8 Millionen Euro wurden investiert.

Warum muss überhaupt geschliffen werden? Das Schleifen der Gleise hilft, um Unebenheiten im Schienenkopf zu beseitigen. Dadurch werden die Geräusche während der Fahrt reduziert, der Komfort für die Passagiere steigt. Würden diese Präventivmaßnahmen nicht vorgenommen, müssten die Schienen viel öfter ersetzt werden. So aber kann die Lebensdauer einer Schiene, die je nach Aus- und Belastung einer Strecke zwischen zehn und 30 Jahren beträgt, verdoppelt werden.

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