Römischer XXL-Kampfwagen beim Pferdetag im Knoblauchsland

18.8.2018, 06:00 Uhr
Römischer XXL-Kampfwagen beim Pferdetag im Knoblauchsland

© Foto: Eduard Weigert

Einige Gäste dürften sich in die Zeit des Römischen Reichs zurückversetzt fühlen, wenn es um 11 Uhr los geht: Nicht nur der Streitwagen ist im römischen Stil gehalten. Mit Helm, Brustpanzer und rotem Umhang trägt auch der Fahrer das passende Outfit.

Erstmalig wird das imposante Fahrzeug dieses Jahr von Kaltblütern gezogen. Die stehen beim römischen Kampfwagen in einer Reihe, nicht wie bei anderen Vierspännern in zwei Zweierreihen.

Für die Süddeutschen Kaltblüter musste das Gespann kräftig umgebaut werden: Alles am Wagen fällt jetzt eine Nummer größer aus. Auf die Gäste dürfte er somit noch eindrucksvoller wirken. Vor allem, da Thomas Drechsler, der den Wagen heuer zum ersten Mal selbst lenkt, vorhat, auch ein paar Runden mit hohem Tempo zu drehen. "Beim Üben hat es schon ganz gut geklappt", freut sich der Schriftführer der Pferdefreunde Knoblauchsland.

Strohernte wie vor 80 Jahren

Speziell angefertigte Zügel hat er zuvor schon bestellt. Die helfen vor allem in den Kurven. Sie regulieren das Tempo der Pferde, sodass das äußere Tier automatisch etwas schneller läuft als die inneren. Auf dem Streitwagen sind auch Drechslers Kinder dabei. Natürlich ebenfalls wie Römer gekleidet.

Im Mittelpunkt steht beim Pferdetag außerdem das Stroh, das der Veranstaltung ihr diesjähriges Motto gibt. "Die komplette Strohernte mit allen dazugehörigen Maschinen wird dargestellt", sagt Heinz Lehneis. Alle Schritte vom Säen bis zur Ernte werden laut dem Vorsitzenden der Pferdefreunde vorgeführt. Aber nicht etwa nach heutigen Standards: Der Verein zeigt, wie das Stroh vor 80 Jahren vom Feld in die Scheune kam. Dazu gehöre auch das "Dreschen mit einem alten Bulldog mit Riemenscheibe", sagt Lehneis.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Gemüse. Die verschiedenen Gemüsebetriebe, die bei den Pferdefreunden vertreten sind, füllen jeweils einen eigenen Wagen. Sechs oder sieben davon sollen dann für einen 15-minütigen Abverkauf in den Ring gefahren werden.

Außerdem erzählt Kutschfahrlehrer Willi Schuh von seinem Beruf. Er ist ebenfalls Mitglied bei den Pferdefreunden. Schuh zeigt, wie die Gelassenheitsprüfung für Pferde aussieht. "Die Leute sollen sehen, dass ein Pferd nicht wie ein Auto funktioniert", sagt Thomas Drechsler. Wichtig sei vor allem, Vertrauen zum Tier aufzubauen, bevor es in Menschenmengen zum Einsatz kommt.

Crêpes und Kartoffelspieße

Kutschfahrten durch die umliegenden Felder und einen Streichelzoo gibt es beim diesjährigen Pferdetag ebenfalls wieder. Die Besucher müssen auch nicht hungrig nach Hause gehen: Deftiges und Süßes steht auf der Speisekarte, zum Beispiel Kartoffelspieße und Crêpes. Außerdem gibt es erstmals Kaffee und Kuchen im Festzelt.

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