Rondell am Olof-Palme-Platz erinnert an Friedenskämpfer

26.8.2015, 21:00 Uhr
Rondell am Olof-Palme-Platz erinnert an Friedenskämpfer

© Dominik Heinz

Der Olof-Palme-Platz erinnert an einen Kreisverkehr. In der Mitte stehen vier Bäume auf einer ovalen Grünfläche, ein knöchelhohes Geländer grenzt sie ab. Sechs Straßen enden an diesem Platz. Um das Grün herum parken etliche Autos. Ab und an passiert ein Radfahrer den ruhigen Straßenabschnitt.

Gleich zwei Straßenschilder zeigen auf das wenige Quadratmeter große Grünstück am Rennweg. Der Platz liegt zentral im Viertel, genutzt wird er allerdings wenig. Eine Elterninitiative setzte sich vor fast 20 Jahren dafür ein, dass in dem Kreisel ein Spielplatz entsteht. Sie forderte eine Verkehrsberuhigung des hinteren Teils des Rondells, scheiterte aber am Widerstand einiger Anwohner. So zerschlugen sich die schönen Pläne und der Ort fungiert immer noch als Parkplatz.

Seit 1986 trägt das Rondell den Namen des schwedischen Sozialdemokraten Olof Joachim Palme. Der ehemalige Ministerpräsident wurde 1986 ermordet. Davor war der Platz als Adamsplatz bekannt. So hieß eine Chemie-Fabrik in der Nähe. Die anliegende Adamstraße erinnert noch an diese Zeit.

Olof Palme hatte für einen atomwaffenfreien Gürtel in Mitteleuropa gekämpft. „Diese Einstellung unterstützen wir und wollten Palme deshalb ehren“, sagt Hans-Günther Schramm von der Friedensinitiative Nürnberg-Nordost. Kurz nach Palmes Ermordung haben sich die Aktivisten für die Umbenennung starkgemacht — mit Erfolg.

Seitdem trifft sich die Initiative jedes Jahr an Ostern hier und startet eine Demonstration zur Lorenzkirche. Nach dem Friedensmarsch finden dort eine Kundgebung und ein Gottesdienst statt.

Bürgerverein will mehr

Rondell am Olof-Palme-Platz erinnert an Friedenskämpfer

© Fotos: Dominik Heinz

Schon 2006 kam der Olof-Palme-Platz bei einer Bürgerversammlung zur Sprache: Anwohner beklagten sich über den lieblos gestalteten Platz. Doch es geschah nichts. Das Geld reichte nicht für eine Umgestaltung. Lediglich kleinere Reinigungsmaßnahmen waren möglich, um den Platz etwas aufzuwerten.

Das hindert den Bürgerverein Wöhrd nicht daran, den Olof-Palme-Platz wieder ins Gespräch zu bringen. In der kommenden Bürgerversammlung, am 29. September, soll seine Umgestaltung angesprochen werden, so Knut Engelbrecht. Der Vorsitzende des Bürgervereins sagt: „Es ist ein Platz, an dem sich viele Menschen treffen. Vor allem die Berufsschule belebt die Fläche.“ Die nahe U-Bahnhaltestelle Schoppershof sorgt für Laufkundschaft.

Doch von einem Treffpunkt ist er noch weit entfernt. Mit Sitzgelegenheiten und einer Bepflanzung der ovalen Grünfläche könnte der Platz gemütlicher werden, so Engelbrecht. Auch die in Mitleidenschaft gezogene Begrenzung der Wiese hätte Knut Engelbrecht gerne erneuert. Das Potenzial zu einem kleinen Stadtteilzentrum hat der Olof-Palme-Platz allemal. (Nächste Folge morgen: der Petra-Kelly-Platz)

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