"Schlemmer-Passage" im Hauptbahnhof wird bis 2015 erneuert

23.4.2014, 05:58 Uhr
Vor dem Einstieg in den Zug noch kurz in der "Schlemmer-Passage" Station machen: Reisende können sich an verschiedenen Ständen auf 1100 Quadratmetern im Hauptbahnhof verköstigen.

© Weigert Vor dem Einstieg in den Zug noch kurz in der "Schlemmer-Passage" Station machen: Reisende können sich an verschiedenen Ständen auf 1100 Quadratmetern im Hauptbahnhof verköstigen.

Täglich versorgen sich dort Bahn-Kunden mit Sprudel, Orangensaft, Sandwiches und Fischsemmeln. Vor der Biertheke hängt ein Schild mit dem Kalauer "Freibier, gibt’s morgen", an Bistro-Tischen genießen Passanten Croissants, Kaffee und den Blick in die Tageszeitung. Einen regen Wechsel gibt es an den verschiedenen Ständen. Kein Wunder: Die Lage ist ideal, von dort geht es direkt zu den Gleisen weiter.

Vor zwölf Jahren runderneuert

Zwar ist der ganze Bahnhof vor zwölf Jahren für 76 Millionen Euro rundum saniert worden. Und die "Schlemmer-Passage" sieht auch nicht abgewirtschaftet oder abgenutzt aus. Doch Karlheinz Riedl, Geschäftsführer von Rubenbauer Genusswelten, meint, dass es nach einem Jahrzehnt durchaus Zeit für eine grundlegende Überholung ist: Neue Fliesen für den Boden, Decke umgestalten und klimatisierte Lüftungsanlage nebst Fettabluft anpassen, neue Theken. Das Münchner Unternehmen lässt sich den Start im Nürnberger Hauptbahnhof also durchaus einiges kosten. Erfahrung mit Bahnhof-Gastronomie bringt Rubenbauer mit: Im Münchner Hauptbahnhof sowie am Ostbahnhof und in Karlsruhe betreibt die Firma ihre Läden und Unterverpachtungen erfolgreich. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte man dabei 47,6 Millionen Euro Erlös, teilt die Geschäftsleitung offen mit.

Keine Auskunft zum Umsatz

Die Deutsche Bahn gibt sich dagegen deutlich zugeknöpfter: "Wir bitten um Verständnis, dass wir zum Umsatz am Nürnberger Hauptbahnhof keine näheren Angaben machen", teilt ein Bahn-Sprecher mit. Immerhin so viel teilt er jedoch mit: Auf den 13.000 Quadratmetern Gewerbefläche des Nürnberger Hauptbahnhofs sind 60 Geschäfte untergebracht. Mit rund 180.000 Reisenden und Pendlern pro Tag gehört der Nürnberger Hauptbahnhof zu den zehn meist-frequentierten Deutschlands.

Zehn Essens-Stationen soll die "Schlemmer-Passage" künftig beherbergen: "Wir setzen auf regionale Anbieter, ein Bäcker und ein Metzger sind sicher dabei", erklärt Geschäftsführer Reindl. Nürnberger Bratwürste, Pizza und Döner sind ebenfalls gesetzt wie auch asiatische Happen und ein Fisch-Anbieter. Ein nobles Kaffee (Dallmayr) soll den Geruch von feinem Cappuccino verbreiten. Außerdem wird nach jetzigen Planungen auch ein Geschäft "Alles rund um die Kartoffel" dabei sein.

Die Passage will einen möglichst breiten Publikums-Geschmack bedienen. Und schnell muss es gehen: "Ziel in einer Hochfrequenzlage ist es, die Bedürfnisse der Kunden rasch zu wecken und genauso rasch zu befriedigen“, erläutert Karlheinz Reindl. Dazu benötige man neben großen Theken 70 bis 80 flinke, freundliche Mitarbeiter. Die Teamleiter werden zuvor in München ausgebildet und eingearbeitet, damit der Start im nächsten Jahr möglichst problemlos gelingt.

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