Schmuddel-Schandfleck: Nürnbergs ZOB soll schöner werden

12.12.2015, 05:58 Uhr
Nürnbergs Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) erträgt man nur, weil die Fernbus-Tickets so billig sind.

© Eduard Weigert Nürnbergs Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) erträgt man nur, weil die Fernbus-Tickets so billig sind.

Bänke, Bodenaschenbecher, Windschutz und  ein Dach über dem Kopf. Das will die Stadt dem Ort mit der schmuddeligen Hinterhof-Atmosphäre 2016 gönnen. 50.000 Euro werden investiert, ein Betreiber, die Stadttochter NOA Kommunal, wird hier  künftig  ganztags nach dem Rechten schauen.

Ein Jahr lang soll sich der Platz an der Käte-Strobel-Straße dann bewähren. Klappt das nicht, müsse  notfalls über einen anderen Standort  nachgedacht werden. Das sagt Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel. Nach Auswegen wurde freilich jahrelang gesucht. Gefunden wurden sie nicht, weshalb der Stadtrat im vergangenen Jahr auch beschloss, am jetzigen Standort festzuhalten.

Busfahrer bezeichnen ihn als "Spucknapf"

Was passiert, wenn die Zahl der Busse von derzeit  täglich 84 auf geschätzte 100 steigt? Bei der Stadt rechnet man genau damit, weil ständig neue Linien-Lizenzen für den Fernbusverkehr beantragt werden. Dabei ist der bereits  bei seiner Einweihung 2002 von genervten Busfahrern als "Spucknapf" bezeichnete ZOB jetzt schon viel zu klein für den Ansturm. 

Weil der Grund und Boden des Busbahnhofs einst an die Münchner Dibag AG verkauft wurde, hat Eigentümer Alfons Doblinger einiges mitzureden beim jetzt vorgestellten ZOB-Konzept. Dass der Unternehmer dabei eher als Bremser fungiert und die Bus-Drehscheibe vor der Haustüre seiner Bürogebäude dorthin wünscht, wo der Pfeffer wächst,  deutete der Bürgermeister nur an.

Doblingers Mieter beschweren sich seit Jahr und Tag über ständig laufende Busmotoren. Dabei sei es ganz klar verboten, den Motor anzulassen, betont Sozialdemokrat Vogel.  Doch darüber sollen künftig  die Mitarbeiter der NOA Kommunal wachen.  Am 18. Dezember entscheidet der Stadtrat über das neue ZOB-Konzept. 

8 Kommentare