Schöne Entwürfe für Thoner Zentrum

29.6.2016, 07:59 Uhr
Schöne Entwürfe für Thoner Zentrum

© Foto: Roland Fengler

Die Ausgangssituation: Mitte Dezember wird die Verlängerungsstrecke der Straßenbahn bis nach Buch eingeweiht und auch der Bus-Knotenpunkt an die Station Am Wegfeld verlegt. Dann wird die bisherige Umsteigestation Thon samt Wendeschleife überflüssig. Dort kann, wie auf etlichen Freiflächen in der Umgebung, etwas Neues entstehen. Aber was?

Viele Anregungen und Konzeptvorschläge lieferte jetzt ein offener Ideenwettbewerb. Die Architekturbüros zerbrachen sich vor allem den Kopf darüber, wie auf dem Areal Arbeiten und Wohnen in attraktiver Weise nebeneinander bestehen oder auch verknüpft werden können. Vielen Vorschlägen gemein ist, durch eine Randbebauung zur Erlanger Straße den inneren Teil abzuschotten und zu beruhigen. Neben der „Business“-Achse durchzieht etliche Entwürfe eine zweite, grüne Achse. Oft verbindet sie neben dem zentralen (Markt-)Platz am nördlichen Ende weitere Plätze zum Verweilen oder Spielen.

Einige Vorschläge beziehen auch Grundstücke östlich und nordöstlich der Erlanger Straße in ihre Konzepte mit ein, um die Brückenfunktion zwischen Alt- und Neu-Thon stärker zu betonen. Vorstellbar sind dabei sich entsprechende Turmhäuser als markante Signale. In der bisherigen „heterogenen Bebauungsstruktur“, kommentiert ein Teilnehmer seinen Entwurf, dominiere doch „emotionslose Beliebigkeit“. Die „urbane Verletzung“ sei offenkundig, gerade das biete die Chance zu einer klaren Position.

„Die Arbeiten liegen auf durchwegs hohem Niveau“, wie Siegfried Dengler, der Leiter des Stadtplanungsamtes, die Einschätzung der hochkarätigen Jury zusammenfasste. Sie hat sich daher nicht für einen einzelnen Sieger, sondern für drei gleichrangige Preisträger entschieden: das Münchener Büro ATP, das Braunschweiger Büro von Wolfgang Chmiel und das Büro Plattform Berlin. „Eine perfekte Lösung, die Antworten auf alle Fragen bietet, kann es wohl gar nicht geben“, betonte Dengler.

Darüber hinaus entschied sich die Jury für drei Ankäufe, durchwegs von Büros aus Nürnberg (Eyland07, Johannsraum und Hübsch-Ramsauer-Harlé). Sämtliche Wettbewerbsarbeiten sind bis zum kommenden Samstag, 2. Juli, im Foyer des Hochschulgebäudes in der Bahnhofstraße 90 ausgestellt. 

Für das weitere Vorgehen gibt es indes vorerst weder bereits feste Absprachen noch einen Fahrplan. „Zunächst muss der Ideenwettbewerb förmlich sauber abgeschlossen werden, dann holen wir Einschätzungen anderer Dienststellen ein und stellen die Ergebnisse im Stadtplanungsausschuss vor“, erläuterte Dengler.

Unabhängig von einzelnen Details sollen frühzeitig Bürgervereine und andere Beteiligte einbezogen werden. „Außerdem gehen wir auf die Grundstückseigentümer zu, um deren Bereitschaft zur Umsetzung auszuloten“, so Dengler weiter. 

Städtisches Eigentum ist in dem zur Debatte stehenden Areal nur die bisherige Straßenbahn- und Bushaltestelle.  Teilweise bestehen Vorgaben durch schon ältere Bebauungspläne. „Ob dann ein Bauleitplan- oder Rahmenplanverfahren sinnvoll ist, bleibt abzuwarten“, meinte Dengler. Das bedeutet: Die „Neue Mitte Thon“ bleibt sicher auf etliche Jahre hinaus Zukunftsmusik.

 

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