Seitenweise Ideen für Spielplatz in Ziegelstein

3.2.2015, 07:44 Uhr
Seitenweise Ideen für Spielplatz in Ziegelstein

© Foto: Manuela Prill

Für Alisa, Lena, Evelyn, Rebecca, Turek, Ben, Rürya und Elias sieht der ideale Spielplatz so aus: Mittendrin steht eine lange Seilbahn, daneben ein großes Klettergerüst, ein Drehkarussell, eine Wackelbrücke und Balancierstangen. Außerdem hätten sie gerne ein Trampolin, eine Skaterbahn und ein Bällebad.

Damit man sich das gleich viel besser vorstellen kann, haben die Kids aus dem Hort Heroldsberger Weg viele Bilder gemalt und ein Modell aus Knetgummi gebastelt. Mit viel Liebe zum Detail und durchaus mit Sinn fürs Praktische. Denn an einen Babylaufstall für die Kleinsten, an Tische und Bänke für Eltern haben sie ebenfalls gedacht. Und an eine Pommesbude, „man kriegt beim Spielen ja auch mal Hunger!“, finden die Schüler.

Auch die Kleinen aus dem Kinderladen „Purzelzwerge“ wissen schon sehr genau, welche Spielgeräte ihnen Spaß machen würden. Der vierjährige Oneyka wünscht sich ein Schwert und irgendwas mit Rittern. Quentin (6) und Thilo (3) haben eine große Tunnelrutsche und eine Achterbahn gemalt. Außerdem ein riesiges gelbes Netz. „Ist das etwas zum Klettern?“, fragt Doris Lindner vom Jugendamt genau nach und lässt sich jedes Bild erklären. „Ja, man soll da ganz hochklettern können“, sagt Quentin.

Doris Lindner (frisch verheiratet, sie hieß zuvor Steinhauser) plant seit Jahren in Nürnberg Spielplätze, trotzdem ist es ihr immer wieder wichtig, die Kinder nach ihren Wünschen zu befragen. „Denn wer weiß am besten, was auf einen Spielplatz drauf soll? Das seid doch ihr“, gibt sie den Expertenstatus an die Kids weiter.

Baumhaus mit Fernseher

Bei der ersten Nutzerbeteiligung für den neuen Spielplatz an der Hugo-Junkers-Straße dürfen dann auch alle Wünsche ohne Wenn und Aber genannt werden. Das „Baumhaus mit Fernseher“ ebenso wie ein Freilichtkino oder Autoscooter, der vor allem bei einigen älteren Jungs hoch im Kurs stehen würde.

Für Erklärungen, warum sich das ein oder andere nicht umsetzen lässt, bleibt später noch Zeit, wenn Gabriele Zehnle vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) in einigen Wochen die ersten konkreten Planungen vorstellen wird. Die Ingenieurin hat nun die Aufgabe, möglichst viele der Wünsche auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und in die Pläne zu integrieren. Rund 200 000 Euro Budget stehen für die 2000 Quadratmeter große Fläche zur Verfügung.

Ursprünglich war im Bebauungsplan ein angrenzendes Areal ebenfalls als Spielfläche ausgewiesen. Allerdings war dieses Areal nicht in städtischem Besitz, dort baut nun die Dr. Lorenz Tucher’sche Stiftung eine Kindertagesstätte. Die jetzt vorgesehene Fläche bietet wahrscheinlich zu wenig Platz für die ersehnte Seilbahn, aber bestimmt genug Spielraum um den vielfach genannten Wunsch nach Klettergeräten umzusetzen.

Seitenweise konkrete Vorschläge dazu hatten die Grundschüler aus dem Ziegelsteiner Awo-Hort. Basti, Josef, Angelina und ihre Mitschüler haben Fotos von Klettergerüsten aus einem Fachkatalog für Spielgeräte mitgebracht. Wie die Wasserpumpe aussehen soll, die sie sich erhoffen, kann Gabriele Zehnle dort auch gleich sehen.

Bis Mitte April will sie die ersten Entwürfe für den Spielplatz fertig haben. Dann dürfen die Kinder bei einem zweiten Treffen demokratisch abstimmen, welche Spielgeräte tatsächlich angeschafft werden. Zehnle: „Wenn mit den Genehmigungen alles klappt, könnte noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden.“

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