"Setzen, sechs": Scharfe CSU-Kritik an Tarifplänen der VAG

18.3.2015, 15:05 Uhr

© Stefan Hippel

Sebastian Brehm, Chef der schwarzen Stadtratsfraktion, und Marcus König können nicht verstehen, warum die VAG-Jahreskarte nur für diejenigen Nutzer billiger werden soll, die erst ab 9 Uhr mit Bus und Bahn unterwegs sind. „Die meisten Bürger müssen früher zur Arbeit“, so König, verkehrspolitischer Sprecher der Rathaus-CSU. Wer die Pendlerströme auf die Schiene bringen will, müsse jenen Arbeitnehmern ein Angebot machen, die schon vor 9 Uhr zur Arbeit fahren.

Zudem sei durch das Konzept, das die Beratungsfirma Probst & Consorten vorgelegt hat, nicht erkennbar, dass der unübersichtliche Tarifdschungel gelichtet wird. „Es kann nicht sein, dass man ein abgeschlossenes Hochschulstudium braucht, um mit Bus und Bahn zu fahren“, kommentierte König das breite Angebot an unterschiedlichsten Fahrkarten. Die CSU-Vertreter finden es zudem fragwürdig, die geplanten Rabattierungen über steigende Parkgebühren zu finanzieren – zumal die SPD doch darauf dränge, 220 der 800 städtischen Parkplätze in der Innenstadt abzuschaffen. Dieser Widerspruch sei schwerlich auflösbar, argumentierte Brehm.

"Völlig unzulängliches Konzept"

Wirtschaftsreferent Michael Fraas hält eine Verdopplung der Gebühren für „gefährlich“ – dies könne sich negativ auf den Handel in der Innenstadt auswirken. Über eine moderate Anpassung, so Brehm, Fraas und König im Einklang, könne man reden. Scharfe Kritik übten Brehm und Fraas an Kämmerer Harald Riedel. Der sei mit diesem – aus CSU-Sicht völlig unzulänglichen – Konzept der Beratungsfirma an die Öffentlichkeit gegangen, ohne es mit der Politik, dem Handel oder dem VAG-Aufsichtsrat abzusprechen.

„Das ist vom Umgang her nicht tragbar“, sagte Brehm, und Fraas pflichtete bei: „So etwas gehört ordentlich abgestimmt.“ Auch wenn sich die CSU dafür ausspricht, diejenigen VAG-Kunden, die vor 9 Uhr unterwegs sind, zu entlasten, machte Brehm auch deutlich, dass die Preise für den öffentlichen Nahverkehr weiter steigen werden. Dies sei angesichts der schlechten Bilanzen der Verkehrs-Aktiengesellschaft unausweichlich

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