So bahnte sich der Beton den Weg in die Königstorpassage

29.6.2017, 15:41 Uhr
Beton flutete Ende Mai die Königstorpassage, als bei Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz ein Schacht verfüllt werden sollte.

© Viola Bernlocher Beton flutete Ende Mai die Königstorpassage, als bei Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz ein Schacht verfüllt werden sollte.

Der Beton sollte am 31. Mai in einen Schacht unter einer Litfaßsäule fließen und diesen füllen. Allerdings verselbstständigte sich der Baustoff, bahnte sich seinen Weg durch einen Technikraum der VAG und landete schließlich in der stark frequentierten Königstorpassage. Zahlreiche Passanten zückten ihre Smartphones, um ein Bild von dem Dilemma zu machen. Im Technikraum befanden sich mehrere Notstromaggregate, über die nun der Beton floss.

Allerdings hatten die Bauarbeiter Glück im Unglück: Dank der flüssigen Konsistenz des Betons konnten sie den Baustoff noch am gleichen Tag rückstandslos entfernen. In der Nacht wurde er aus der Königstorpassage und dem Technikraum geschaufelt und abtransportiert. Am nächsten Tag war von dem Debakel nicht mehr viel zu sehen.

Neben den Aufräum- und Säuberungsarbeiten entstanden keine nennenswerten Schäden, teilte das Hochbauamt der Stadt Nürnberg jetzt mit. Auch die Notstromaggregate wurden restlos vom flüssigen Beton befreit und funktionieren tadellos. "Als positiver Nebeneffekt der Arbeiten ist auch noch der Technikraum, durch den der Beton floss, so sauber wie noch nie“, sagt Planungs- und Baureferent Daniel Ulrich.

Der Schacht unter der Litfaßsäule, der ursprünglich gefüllt werden sollte, wurde Ende Mai mit Beton vollgepumpt. Die genaue Ursache, warum der Beton in die Königstorpassage lief, lässt sich laut Hochbauamt nicht mehr exakt feststellen. Der Grund: Die verbliebene Verfüllung am Schachtgrund ist mittlerweile erhärtet.

Vermutet wird, dass der flüssige Beton durch eine kleine Öffnung oder Fuge entkam. Auf eine erneute Durchführung der Arbeiten in gleicher Art und Weise will das Hochbauamt in Zukunft verzichten. Stattdessen wurde der Stumpf des Schachts zwischenzeitlich mit einer abgedichteten Betonplatte abgedeckt. Pflasterarbeiten an dieser Stelle können wie geplant durchgeführt werden.

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