So sieht es in den Bunkern unterhalb von Nürnberg aus

4.1.2019, 19:51 Uhr
Hier geht es hinab in die ehemaligen Bierkeller unter Nürnbergs Altstadt.

© Roland Fengler Hier geht es hinab in die ehemaligen Bierkeller unter Nürnbergs Altstadt.

"Ich muss sie bitten, sich nicht allzu weit von der Gruppe zu entfernen", sagt Ralf Arnold ein ums andere Mal. Der Vorsitzende des Fördervereins Nürnberger Felsengänge leitet heute die Führung durch die Bunkeranlagen im ehemaligen Panierskeller. Und seine Warnung ist nicht unbegründet: Die Keller, die unter der Nürnberger Innenstadt verlaufen, sind ein komplexes System, kilometerweit verzweigt - und vor allem ziemlich dunkel. Verlaufen möchte man sich hier nicht.

Jedes Jahr bieten Arnold und seine Kollegen um den 2. Januar Sonderführungen durch diese Unterwelt an. Sie erinnern damit an den schwersten Luftangriff auf Nürnberg, der 1945 am Abend dieses Tages stattgefunden hat. Damals hielten sich Zehntausende Nürnberger hier unten versteckt. Wie viele genau, sei unbekannt, sagt Arnold. Zwischen 30.000 und 60.000 waren es wohl.

Lieselotte Opitz war keine von ihnen - sie musste während des Angriffs im normalen Keller eines Miethauses ausharren. Die heute 87-Jährige war damals 14 Jahre alt. An den Alarm, die pfeifenden Bomben und die Einschläge erinnert sie sich noch genau. "Das kann sich ja heute kein Mensch mehr vorstellen", sagt die Nürnbergerin. 

Die Sonderführungen finden bis zum 6. Januar zwischen 10 und 18 Uhr statt, dann wieder am kommenden Wochenende: Freitag, 11. Januar, von 16 bis 18 Uhr, Samstag, 12., und Sonntag, 13. Januar von 10 bis 18 Uhr. Karten gibt es in den Tourist-Informationen am Hauptbahnhof und am Hauptmarkt oder unter www.felsengaenge-nuernberg.de.

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