So war die erste Flughafen-Führung am Wochenende

1.2.2016, 06:00 Uhr
So war die erste Flughafen-Führung am Wochenende

© Stefan Hippel

Es ist der teuerste Parkplatz der Stadt. Weniger als eine Stunde kann schon mal mit 600 Euro zu Buche schlagen, verrät Kurt Krieg, der die Führung leitet. Der Preis gilt allerdings nicht für den gewöhnlichen motorisierten Untersatz auf vier Rädern, sondern für die fliegenden Vögel, die Nürnberg ansteuern und dort abgefertigt werden.

Ein typisches Verkehrsflugzeug tut das mit 55.000 Pferdestärken und "beschleunigt damit schneller als ein leerer Formel 1 Wagen", weiß Krieg. Seit zwei Jahren führt er Besuchergruppen über das 230.000 Quadratmeter große Rollfeld, lässt hinter die Kulissen des Flughafens blicken und dabei die ein oder andere schwindelerregende Information fallen.



70 Mitarbeiter und 17 Einsatzfahrzeuge zählt die Berufsfeuerwehr, "die innerhalb von zwei Minuten jede Ecke des Flughafens erreichen muss", so Krieg.
Die letzten beiden großen Notfälle liegen über 40 Jahre zurück. 1975 stürzte eine Chartermaschine drei Minuten nach dem Start im Knoblauchsland ab. Vier Menschen starben dabei. Ein Jahr vorher zerschellte ein Frachtflugzeug mit einer halben Million Blumen im Erlenstegener Forst.

Tür für 700.000 Euro

Mit Passagieren kommen auch noch heute Waren aus der ganzen Welt auf dem Luftweg in Nürnberg an. So gelangen auch Ananas und Erdbeeren in die Dürer-Stadt. "Per Flugzeug kommen auch schon mal Tiere für den Tiergarten bei uns an", erzählt Krieg. Zudem nutzen viele Firmen in der Region die Möglichkeiten der Lüfte, um ihre Waren in die Welt zu schicken. Eine dritte Frachthalle ist in Planung.

"Die Fliegerei ist ein knallhartes Geschäft", weiß Krieg. Seit 32 Jahren ist er im Geschäft. 78 Millionen Euro schwer ist der zwischengeparkte Flieger mit 140 Sitzplätzen, der für den Rückflug nach Hamburg bereit gemacht wird. "Erst nach 25 Jahren, bei 17 Flugstunden am Tag, rechnet sich eine solche Maschine." Eine Tür koste schon mal schnell 700.000 Euro. Die Innenausstattung der meisten Airbusse stammt aus den Händen der Nürnberger Diehl Gruppe.

Geschäft mit Millionen

Mit einer Flotte von vier Rettungshubschraubern ist der Noteinsatz aus der Luft rund um die Uhr möglich. Und auch die Schönen und Reichen sind in Nürnberg gerne zu Gast. "Luxusjets aus der ganzen Welt kommen hier her, um auf Herz und Nieren geprüft zu werden", sagt Krieg über den guten Ruf der Werften. "Dabei handelt es sich um Millionenbeiträge, die in die Nürnberger Wirtschaft strömen."
 

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