Sozi schlichtet bei den Linken

3.9.2010, 00:00 Uhr
Sozi schlichtet bei den Linken

© Karlheinz Daut

Er war Umweltreferent und ist in der SPD. Dass die Linken einen Mediator brauchen, wird im Rathaus bereits genüsslich kolportiert.

Demnächst steht die vierte Sitzung an, wie unsere Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Auf Nachfrage geben sich die Beteiligten zugeknöpft. Zugrunde liegt aber offenbar, so ist zu hören, ein tiefgreifender Zwist zwischen Stadtrat Hans-Joachim Patzelt und dem Rest der Linken Liste. Patzelt, der nicht Mitglied der Linken ist, war Gewerkschafter und stammt aus der Friedensbewegung. Die beiden anderen Stadträtinnen Eylem Gün und Marion Padua dagegen werden dem stramm links orientierten Flügel zugerechnet.

Um die Linke Liste bei der Stadtratswahl auch für Nichtmitglieder zu öffnen, war ein Verein gegründet worden, der als Dach des Linksbündnisses fungiert — nach Einschätzung von Kritikern ein Sammelbecken für Kaderleute, auch aus der alten DKP.

Den linken Stadträten scheint wenig Spielraum gewährt zu werden. Sie müssen sich regelmäßig einem Koordinierungsausschuss stellen, der die Leitlinien vorgeben will. Freidenker Patzelt will sich offenbar nicht einschränken lassen und nimmt schon seit einem Jahr nicht mehr an den Sitzungen teil. Die Linke Liste hat sogar bereits darüber diskutiert, ob Patzelt ausgeschlossen werden soll.

Nun sitzen die Kontrahenten bei Mediator Schmidt am runden Tisch. Weinberg nennt dies auf Anfrage „eine vernünftige und zivilisierte Weise, einen Konflikt zu lösen“. Er selbst sei in den Streit nicht involviert. Auf alle Fälle sei es eine „neue Erfahrung“, denn er habe nicht geglaubt, dass man Probleme im Umgang miteinander nicht auch anders lösen könne.

Immerhin: Weinberg streckt die Kosten für die Friedensgespräche vor. Und die sind nicht billig — die Mediation bei den Streithähnen im Z-Bau soll sogar 12000 bis 13000 Euro gekostet haben.