Sozialministerin Müller: Bis 2023 soll Bayern barrierefrei sein

21.10.2015, 16:05 Uhr
Sozialministerin Müller: Bis 2023 soll Bayern barrierefrei sein

© Horst Linke

Man habe mit der Umsetzung dieses Vorhabens bei Gebäuden begonnen, die "öffentlich zugänglich und stark frequentiert“ sind, sagte Müller, also bei Bahnhöfen, Schulen oder Kindertagesstätten. Die Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben, sei nur in einem barrierefreien Land möglich, erläuterte Müller.

Neben der Inklusion ist auch die Flüchtlingsthematik ein zentraler Schwerpunkt der diesjährigen Consozial. Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, warnte davor, sozial benachteiligte Gruppen gegeneinander auszuspielen. Im Gegenteil, es gebe die Möglichkeit sinnvoller Synergien  – etwa im Bildungsbereich, da von kleinen Klassen und individueller Förderung sowohl Flüchtlingskinder als auch Kinder mit Behinderung profitieren könnten.

"Zuwanderung begrenzen"

Müller mahnte an, dass Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden müssten – auch jene, die am Ende nicht bleiben dürfen. Zudem sagte sie, dass es eine "wirksame Begrenzung der Zuwanderung“ geben müsse. "Wir sind nicht an der Grenze unseres guten Willens, aber an der Grenze unserer logistischen Kapazitäten.“ Diejenigen, die als Asylbewerber anerkannt werden, bräuchten eine gute Förderung. "Wir wollen, dass möglichst viele Zuwanderer ihren Lebensunterhalt selbst verdienen."

Müllers Ministerium ist gemeinsam mit der Nürnberg-Messe Ausrichter der Consozial, die als Leitveranstaltung für Fach- und Führungskräfte des Sozialmarkts gilt. Auf mehr als 4000 Quadratmetern präsentieren Wohlfahrtsverbände, kommunale Träger und Unternehmen ihre Dienstleistungen und Angebote. Begleitet wird die Schau von einem umfangreichen Kongressprogramm. Die zweitägige Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren stets rund 5000 Besucher anzog, geht am Donnerstag zu Ende.
 

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