Sparkasse Nürnberg denkt über Filial-Schließungen nach

26.3.2015, 14:40 Uhr
Die Sparkasse Nürnberg zieht eine positive Bilanz für das vergangene Jahr - doch die Zukunftsaussichten sind nicht rosig.

© Eduard Weigert Die Sparkasse Nürnberg zieht eine positive Bilanz für das vergangene Jahr - doch die Zukunftsaussichten sind nicht rosig.

"Wir werden uns das Leistungsangebot, die Öffnungszeiten und natürlich auch die Zahl der Standorte ansehen", erklärte der für das Privatkundengeschäft zuständige Sparkassen-Vorstand Jonathan Daniel bei der Vorlage der Bilanz. Bis Herbst sollen dann Entscheidungen getroffen werden, doch schon heute sei klar, "dass es Veränderungen geben wird". Der Sparkassenverband Bayern hatte schon zuvor angekündigt, dass die Institute in Bayern aus Kostengründen nicht darum herumkommen werden, Filialen zu schließen und Standorte zusammenzulegen.

Auch den Stellenabbau wird das Nürnberger Institut weiter fortsetzen, allerdings in moderatem Ausmaß. Ging die Beschäftigtenzahl 2013 noch um 54 zurück. so bremste sich der Stellenabbau im vergangenen Jahr ab, hier wurden nur noch 30 Arbeitsplätze eingespart.

Insgesamt arbeiteten zuletzt noch 1961 Menschen bei der zweitgrößten Sparkasse im Freistaat, der Abbau im laufenden Jahr wird sich nach Einschätzung von Matthias Everding, dem Vorstandschef des Instituts, in ähnlichem Rahmen abspielen wie 2014. Er nannte neben der Niedrigzinsphase die Kosten aus den Tariferhöhungen als eine der Hauptbelastungen im laufenden Geschäftsjahr.

Jahresüberschuss von 19,6 Millionen

Bis jetzt konnte die Nürnberger Sparkasse die Belastungen noch ganz gut wegstecken. Die Bilanz für das zurückliegende Jahr fällt durchaus positiv aus: Zuwächse bei Einlagen und Krediten, das bisher beste Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung sowie ein gutes Ergebnis und ein gestiegener Jahresüberschuss dokumentieren die seit Jahren kontinuierliche Aufwärtsentwicklung.

Der regionale Marktführer mit 365.000 Kunden steigerte die Einlagen um 2,0 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, die Kreditbestände um 3,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg damit auf 10,3 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 2,6 Prozent. Als Treiber der guten Geschäftsentwicklung, so das Unternehmen, erwies sich der Wunsch vieler Kunden nach einem Eigenheim.

Bei all den Geschäften hat die Sparkasse unter dem Strich auch noch gut verdient. Maßzahl dafür ist unter anderem das Betriebsergebnis vor Bewertung, das mit 106,3 Millionen Euro um 7,3 Prozent über dem Vorjahr lag. Nach Abzug von Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss von 19,6 Millionen Euro (+ 7,1 %).

Das freut vor allem die Gewährsträger des Instituts als Quasi-Eigentümer, also  die Stadt Nürnberg  und den Landkreis  Nürnberger Land. Ihnen winkt eine leicht erhöhte Ausschüttung in Höhe von 5,5 Mio. €.

Ob die Ertragskraft des Instituts auch im laufenden Jahr ausreichen wird, diese Summe zu halten, ließ Sparkassenchef Everding allerdings offen: "Darüber muss jedes Jahr neu entschieden werden".

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