Spartipps über die Schulsprechanlage

23.10.2012, 20:06 Uhr
Spartipps über die Schulsprechanlage

© Roland Fengler

In der Maiacher Grundschule durchstreifen „Energiespürnasen“ der ersten und dritten Klasse das Schulgebäude und verteilen „Engel“ wie „Teufel“, wo ihrer Meinung nach mit Energie schonend oder eben verschwenderisch umgegangen wird. In der Bauernfeindstraße gibt es Woche für Woche Energiespartipps über die Schulsprechanlage. In Großgründlach erstellen Schüler Postkarten mit Energiespartipps. Und in der Viatisstraße schreiben sie gar an einem „Klimawandelbuch“.

Kurz: Die Schüler sprühen vor Ideen, sagt Wolfgang Müller vom „Kommunalen Energiemanagement“ (Hochbauamt), das mit der Umweltstation (Institut für Pädagogik und Schulpsychologie) die Schulen unterstützt, verantwortungsvoll mit Energie und Wasser umzugehen. Das entsprechende Programm, das seit 13 Jahren erfolgreich läuft und mit einem alljährlichen Wettbewerb die Kreativität der Schüler herausfordert, trägt den sperrigen Titel „Keep Energy in Mind“.

„Nürnberg ist hier Trendsetter“, sagt Schulbürgermeister Klemens Gsell und betont die positive Wirkung gerade auch auf jüngere Schüler — zumal in Zeiten, in denen es nicht mehr selbstverständlich sei, beim Verlassen des Raums das Licht zu löschen.

Genau darum geht es: das alltägliche „Nutzerverhalten“ zu ändern. Laut Baureferent Wolfgang Baumann sind hier Spareffekte bis zu 15 Prozent möglich. Tatsächlich gelang es den hiesigen Schulen 2011, bei Gesamtkosten an Energie und Wasser von 8,3 Millionen Euro, Energiekosten in Höhe von 790000 Euro zu sparen. Ein Erfolg, der die Umweltbilanz verschönert und den städtischen Haushalt entlastet. Baumann hebt aber auch den „Langzeit-Lerneffekt“ bei den Schülern hervor: der sei unbezahlbar. Und Kollege Gsell lobt die anhaltend hohe Beteiligung — von über 120 Schulen in der Stadt nimmt die Hälfte regelmäßig teil — neben vielen anderen sind das etwa die Peter-Vischer-Schule, die staatliche Fachoberschule, das Hans-Sachs-Gymnasium oder das Pirckheimer-Gymnasium.

Das lohnt sich auch für die Schulen. Wer spart, erhält anteilig einen Bonus auf das Schulbudget. Wer mit einem Projekt am Wettbewerb teilnimmt (2011 waren es 39 Schulen), bekommt zusätzlich 1000 Euro. Wird das Projekt ausgezeichnet, gibt es zudem eine Sonderprämie, insgesamt 2500 Euro. Ergebnis: Nürnbergs Schulen sahnten für 2011 an Prämien 135000 Euro ab.

Die Sonderprämie erhielten diesmal: Grundschule (GS) Bauernfeindstraße, Theodor-Billroth-GS, Birkenwald-GS, GS Großgründlach, GS Insel Schütt, GS Maiacher Straße, GS Thoner Espan, GS Viatisstraße, Mittelschule (MS) Insel Schütt, MS Scharrerstraße, MS Sperberstraße, Peter-Vischer-Realschule, Hans-Sachs-Gymnasium, Neues Gymnasium, Pirckheimer-Gymnasium und Berufliche Schule 12.

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