Spitze ist "in": Hochzeitsmesse "Just Married" präsentiert Trends

24.1.2015, 20:10 Uhr
Spitze ist

© Michael Matejka

Die Möglichkeiten, sich selbst und seinen Liebsten bei der Hochzeit ein zauberhaftes und denkwürdiges Erlebnis zu bereiten, sind mannigfaltig. Einen Überblick über das breite Angebot geben zahlreiche Messen, auf denen die Branche präsentiert, was sie im Repertoire hat. Im deutschen Sprachraum kosten 80 Prozent der Hochzeiten zwischen 4000 und 7000 Euro.

Doch abgesehen von den durchschnittlichen Ansprüchen haben die vielen Aussteller der "Just Married", die dieses Wochenende in der Meistersingerhalle stattfindet, auch Angebote in petto für den - zugegebenermaßen unwahrscheinlichen - Fall, es käme ein Paar, das sagt: „Geld spielt keine Rolle!“ Eine Torte, so Cora Graupner von der gleichnamigen Patisserie, koste im Durchschnitt für 100 Gäste 300 bis 400 Euro. "Das kann man freilich nach oben beliebig erweitern", mit entsprechenden Mengen Blattgold beispielsweise.

Dann sind schon mal 1000 Euro drin. Auch was die Ringe, Kernstücke einer jeden Zeremonie, betrifft, ist nach oben alles offen. Im Durchschnitt für 1500 Euro könne man aus einem Paar wahre Schätze machen - Platin, Brillanten und die Größe lassen das Zeichen der Bande locker auf 20 000 Euro Wert wachsen. Ebenfalls kaum Grenzen gesetzt sind den Wünschen der Paare hinsichtlich eines Feuerwerks.

"Je nach Finanzen“ bereite er der Gesellschaft gern ein entsprechendes Schauspiel, so Dieter Keller. Während ein durchschnittliches Feuerwerk mit 3000 Euro zu Buche schlägt, könne man in der Liga eines Klassik Open Airs mit circa 20 000 Euro rechnen. Ähnlich errechnet Sebastian Homrighausen vom Gelben Haus die Preisklasse für „eine Spitzenfeier mit allem Drum und Dran“. Für Räumlichkeiten mit Terrassenlounge, Personal, Zehn-Gänge-Menü und Cocktails für 100 Personen könne man mit 25 000 Euro rechnen. Deko und DJ gehen extra, klar.

Ballons und weiße Tauben

Ein solcher steht aber mit den "Singing DJs" schon bereit. Ein voller Abend für jeden Musikgeschmack: 1500 Euro, so Art Duke. Wer den Tag von Profi-Fotografen festhalten lassen möchte, kann das für 1500 Euro tun, sich dann für 990 Euro noch ein Luxus-Fotoalbum und für je 6 Euro ein Booklet für die Gäste zaubern lassen. Oder gleich bewegte Bilder? Dann vielleicht ein Premium-Musik-Video für gut 4000 Euro. Nichts ist unmöglich. Ballons für 1000 Euro, weiße Tauben für 220 Euro . . .

Was fehlt? Natürlich: Kleid und Anzug. Während der Herr sich für läppische 3000 Euro bei „Herzog Brautmoden“ in edles Tuch hüllen kann, darf die Dame klotzen: ein handgefertigtes Kleid „plus Komplettausstattung wie Reifrock, Haarschmuck, Schuhe oder Unterwäsche käme beispielsweise auf circa 7500 Euro“, so Detlef Armbrüster. Solcherlei ausgestattet, könnte sich das Brautpaar beispielsweise direkt in den eigens gemieteten Oldtimer schwingen, das Wochenende für 890 Euro. und damit in die Flittertage: Ob weißer Ford Fairlane oder schwarzes Mustang-Cabrio - bei „Dreamday with Dreamcars“ gibt’s die Motorkutsche nicht nur fürs Wochenende (890 Euro), sondern bei Bedarf auch eine Woche lang für 1390 Euro.

Ohne das Angebot auch nur ansatzweise ausgeschöpft zu haben, kommen so schnell mal über 80 000 Euro zusammen. Das liegt freilich fernab jedes realistischen Budgets. 14000 Euro, sagen Marc (26) und Lara (25), haben sie für die Hochzeit im August geplant. Vieles wollen sie gern selber machen, aber „bei manchem wie der Deko ist es schon angenehm, wenn man’s aus der Hand geben kann.“

Manche Ausgaben sind allerdings eine echte Herzenssache. Wie bei Mama Reindler, deren Tochter Simone Brautkleider anprobiert. Das Kleid zur Hochzeit, sagt die Mama, schenke sie ihren Töchtern, das könne sie sich leisten und sei ihr ein Herzensanliegen. Und wenn’s dann 1500 Euro sind - auch recht. Und auch recht, dass jetzt alle wissen, dass Simone Reindler im Juli heiratet. Aus der Zeitung. Spart man sich schon mal die Annonce.

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