Stadt baut massiv aus: So viele Kita-Plätze hat Nürnberg

17.7.2018, 05:56 Uhr
Seit 2008 hat Nürnberg sein Betreuungsangebot für Kinder deutlich erweitert. Trotzdem ist der Bedarf noch lange nicht gedeckt.

© Julian Stratenschulte/dpa Seit 2008 hat Nürnberg sein Betreuungsangebot für Kinder deutlich erweitert. Trotzdem ist der Bedarf noch lange nicht gedeckt.

Vor zehn Jahren gab es in Nürnberg 374 Tageseinrichtungen der Stadt und freien Träger (etwa Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Unternehmen). Sie stellten 18.430 Plätze für die Mädchen und Jungen zur Verfügung. Neun Jahre später waren es bereits 479 Einrichtungen und 27.183 Plätze. Das ist ein Plus von 105 Einrichtungen und 8.753 Plätzen (plus 47,5 Prozent). Doch das geht weniger auf das Konto der Kommune: Vor allem die freien Träger haben in diesem Zeitraum ihr Angebot deutlich ausgeweitet. Sie kümmerten sich um insgesamt 26.001 Kinder.

Suche nach Personal

Das geht aus einer neuen Übersicht hervor, die das Amt für Stadtforschung und Statistik der Stadt Nürnberg nun herausgegeben hat. "Besonders große Anstrengungen" seien notwendig gewesen, um den Bedarf an Krippenplätzen zu befriedigen. Dies gelang durch mehr Plätze in altersgemischten Einrichtungen. Reine Krippen, die ausschließlich Kinder unter drei Jahren betreuen, hätten an Bedeutung verloren.

Der Ausbau bei den Betreuungsplätze macht sich auch beim Personal bemerkbar. Die Zahl der Mitarbeiter(innen) in Tageseinrichtungen kletterte von 2008 bis 2017 von 2.687 auf 5.179. Der Bedarf ist mittlerweile so groß, dass manche Kommunen bereits Probleme haben, Personal zu bekommen.

Andere Städte sind weiter

Ist jedoch mit dem Ausbau der Betreuungsplätze der Bedarf der Eltern nun gedeckt? Nein. Eine Befragung von Vätern und Müttern im Jahr 2015 ergab, dass es einen Bedarf für 48 Prozent aller Kinder unter drei Jahren gibt. Effektiv lag die Quote in Nürnberg Ende vergangenen Jahres mit 5.533 Kindern aber nur bei 36 Prozent, räumt das Amt ein.

Zwar hat sich die Zahl der in Tageseinrichtungen betreuten Kinder unter drei Jahren in allen bayerischen Großstädten mehr als verdoppelt und in Nürnberg sogar mehr als verdreifacht. Nimmt man als Maßstab aber die Besuchsquoten der Kinder (gemessen an allen Mädchen und Jungen in der Altersgruppe), schneidet die Frankenmetropole deutlich schlechter ab als andere Kommunen wie Erlangen, München, Regensburg oder Würzburg.

In Bayern lag 2017 die Besuchsquote (null bis drei Jahre in der Tageseinrichtung) bei 25,3 Prozent (2008: 11,7 Prozent). In Nürnberg kletterte sie von 8,2 auf 24,7 Prozent, in Erlangen von 16,7 auf 35,9 Prozent. Auch Regensburg liegt mit 28,5 Prozent vor Nürnberg, Würzburg weist eine Quote von 29,2 Prozent aus.

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