Stadt blitzt im Kampf gegen Mietsteigerungen ab

3.3.2015, 21:57 Uhr
Stadt blitzt im Kampf gegen Mietsteigerungen ab

© Foto: Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Das Projekt sollte ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Wohnungsnot und Preissteigerung für Mieter werden. Doch bei den Firmen beißt die Stadt auf Granit. Sie hatte beim Siedlungswerk Nürnberg sowie bei der „Vereinigung der Wohnungsunternehmen Mittelfranken“ angeklopft. Es ging vor allem um die Sanierung von Altbauten. Der Bestand ist sehr hoch in Nürnberg. Damit wächst der Modernisierungsdruck.

Energetisch sanierte Wohngebäude bedeuten jedoch für die Mieter auch, dass sie mehr zahlen müssen. Da der Markt schon jetzt sehr angespannt ist in Nürnberg, vor allem für finanziell schwächere Bürger, wird es immer schwieriger, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Hier sollte eine freiwillige Vereinbarung mehr Sicherheit bieten.

Doch die für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung zuständigen Referenten Michael Fraas (Wirtschaft) und Daniel F. Ulrich (Bau) müssen nun in einem Bericht für den nächsten Stadtplanungsausschuss einräumen, dass die Wohnungsunternehmen nicht mitmachen. Dazu gehören auch die eigene wbg Nürnberg Immobilien GmbH sowie die katholische Joseph-Stiftung, das Evangelische Siedlungswerk und das Gundekarwerk.

Die Forderung nach einer entsprechenden Vereinbarung bedeute einen Eingriff in das unternehmerische Handeln, ist laut Fraas und Ulrich ein Haupteinwand. Das käme de facto einem freiwilligen Mietverzicht gleich.

Die angesprochenen Gesellschaften weisen darauf hin, dass sie als gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen schon aus eigener Motivation eine Modernisierungsstrategie (Teil- und Komplettsanierung) verfolgten, die die finanzielle Leistungsfähigkeit ihrer Mieter berücksichtige.

Im Rathaus will man noch einmal einen Anlauf starten, die Wohnungsunternehmen vielleicht doch noch mit ins Boot zu holen.

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