Stadt Nürnberg serviert Statistik aufs Handy

3.4.2013, 21:10 Uhr
Stadt Nürnberg serviert Statistik aufs Handy

© Stefan Hofer

Ein weißes "N", hinterlegt von einem knallroten Quadrat mit abgerundeten Ecken, darunter der nüchterne Name "Bezirksdaten" - so leuchtet das Symbol der ersten offiziellen mobilen Applikation der Stadt Nürnberg auf dem Handy-Display. Vorerst kommen allerdings nur Android-Nutzer in den Genuss der kostenlosen Anwendung. "Eine Version für iOS ist vorgesehen, diese Version wird nach Fertigstellung in den Applestore eingestellt", beantwortet die Stadt etwaige Nachfragen von iPhone-Besitzern auf ihrer Homepage bereits im Voraus.

Jemand, der auf der Suche nach Unterhaltung und Spielerei ist, wird mit der "Bezirksdaten"-App freilich nicht viel anfangen können. Trotzdem wirkt deren Erscheinungsbild auf den ersten Blick nicht billig oder gar schlecht. Denn was bei einer solchen App zählt, sind sowieso mehr Inhalt und Nutzen als Design. Zumindest der Inhalt ist aufgrund der zugrunde liegenden Datenmenge enorm.

Vor allem Zahlenliebhaber und Statistikfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Sogleich nach dem Öffnen der Anwendung springt dem Nutzer eine Flut von Informationen entgegen. Über eine schnörkellose Liste der 87 statistischen Bezirke der Stadt Nürnberg sind durch einfaches Antippen spezifischere, detaillierte Informationen zu jedem Bezirk zu erreichen. So lassen sich zunächst Eckdaten wie Fläche, Bevölkerung und Einwohner je Hektar ablesen.

Scrollt man dann weiter herunter, gelangt man zu genaueren Auflistungen wie etwa nach Nationalität, Haushalten, Baualtersgruppen oder Wohnungen. Aufschluss über das Leben in den verschiedenen Bezirken der Stadt können beispielsweise auch vermeintlich nichtigere Fakten wie die Anzahl der Pkw je 1000 Einwohner in den einzelnen Distrikten geben. Dargestellt wird das Ganze in Tabellenform. Die Werte sind sowohl prozentual als auch absolut gelistet.

Natürlich lässt sich darüber streiten, inwiefern die Anwendung auch einen direkten Nutzen für die Bürger Nürnbergs bringt. Was den Zahlenfreund glücklich stimmt, befriedigt andere noch lange nicht. Denn auf eine offizielle App mit aktuellen Veranstaltungstipps, Funktionen wie Parkscheine per SMS oder auch Informationen zu den Abholzeiten des Hausmülls müssen die Nürnberger weiter warten. Erlangen und Fürth machen da etwa mit ihren kostenlosen Applikationen für das Smartphone längst vor, wie städtische Behörden praktische Informationen schnell und vor allem überall an den Mann bringen können.

Seit Anfang 2012 ist die Stadt Fürth in den Hosentaschen vieler Smartphonenutzer präsent, die Stadt Erlangen hatte sogar schon im Mai 2011 digital aufgerüstet. Damit sind beide Städte ihrem großen Nachbarn um einiges voraus. Denn wenn es um digitale Inhalte fürs Handy geht, hinkt Nürnberg im regionalen Vergleich trotz "Bezirksdaten"-App weit hinterher. Noch.

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