Stadtverwaltung sieht keine Gentrifizierung in GoHo

NÜRNBERG - Auch wenn die Stadtverwaltung noch keine typischen Anzeichen von Gentrifizierung in Gostenhof sieht, plant das Wirtschaftsreferat für 2016 eine erneute Untersuchung des Wohnungsmarktes. Sie soll zeigen, ob es in diesem oder anderen Stadtteilen in Nürnberg eine Verdrängung von weniger betuchten Bewohnern gibt.

Klagen über Mietsteigerungen und Auseinandersetzungen an einem Zaun beim Jamnitzerpark sorgen in Gostenhof seit längerem für Zündstoff. Im Mittelpunkt steht vor allem die Frage: Verdrängen finanzstarke Neubewohner zunehmend die angestammte Klientel im Szene-Stadtteil?

Wirtschaftsreferent Michael Fraas verwies im Stadtplanungsausschuss auf eine Bestandsaufnahme, die nicht für eine Gentrifizierungstendenz sprächen. Häuserzeilen würden hier nicht wie früher am Prenzlauer Berg in Berlin in einem Zug saniert und im stadtweiten Vergleich gebe es zudem überdurchschnittlich viele Wohnungen mit Sozialbindung. Zudem ist an der Fürther Straße gerade ein neues Studentenwohnheim mit 79 Appartements entstanden, während die Armutsgefährdung nur geringfügig über dem Durchschnitt liegt.

Trotzdem verspricht Fraas für 2016 eine referatsübergreifende Wohnraumuntersuchung, um bestimmte Gebiete noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Stadträte erwarten sich davon noch schlüssigere Aussagen über Viertel wie Gostenhof.