Status Quo rocken den Serenadenhof

1.8.2014, 20:46 Uhr
Status Quo machte Halt im Nürnberger Serenadenhof.

© Roland Fengler Status Quo machte Halt im Nürnberger Serenadenhof.

Manche Bands haben’s einfach: Sie kommen, ziehen ohne viel Gedöns ihr Ding durch, sorgen damit für Partylaune bei den Fans, und weg sind sie. Die Rock-Dinos von Status Quo tun seit gefühlten hundert Jahren genau dies. Dass man sich trotz regster Konzerttätigkeit alle drei Jahre eine neue CD aus den Rippen leiert – wen schert’s? Live wollen sie erlebt sein, die agil-alerten (Mitt-)Sechziger, denn da hauen sie auf den Putz, als gäb’s kein Morgen.

Die Drei-Akkorde-Fußstampf-Musik, die das Quintett um die beiden Gründungsmitglieder Francis Rossi und Richard Parfitt anbietet, kennt keine Höhen oder Tiefen, nur hammerharte Geraden. Die frohgemuten Oldtimer beißen sich rein in ein schrilles Gitarren-Spektakel, das vor allem eines sein will (und es in der Summe auch ist): pures Entertainment. Ein paar neuere Songs sind rauszuhören, ansonsten setzt man auf Medleys mit immergrünen Hits: „Caroline“ ist seit Jahren der Opener jeden Auftritts, es folgen – von ganz früher – „Paper Plane“, „Railroad“, „Down the Dustpipe“, selbst an Rock-Standards probiert man sich aus.

Der Minimalismus, mit dem sich die Formation durch ihr Programm hämmert, umfasst nicht nur die instrumentaltechnische Darbietung, sondern überhaupt die ganze Show: Kein ausuferndes Gequatsche, noch nicht mal eine Vorstellung der Bandmitglieder, nur nach vorne treibender Rhythmus. Gitarren, Bass, Keyboard, Mundharmonika, Schlagzeug – noch Fragen?

Knalliges Potpourri

Ungemein lässig gibt Lead-Gitarrist Francis Rossi, der lustige Mann von der hageren Gestalt, gestisch und mimisch den Gute-Laune-August, seine Kollegen halten sich diskret zurück, animieren bestenfalls mal zum Hände-in-die-Höhe-Spielchen. Aber wer braucht das schon, wenn Evergreens wie „Down down“, „Whatever you want“ und „Rockin’ all over the world“ zum knalligen Potpourri gebündelt werden.

Nie ändert sich etwas im Vortrag der seit den Sechziger Jahren existierenden Band, aber – welch Wunder – die Miniatur-Pretiosen dieser gut geölten Rock-Maschinerie knallen trotzdem rein an einem lauen Sommerabend. Zweifellos nichts für Rock-Ästhetiker, aber eineinhalb Stunden macht das echt Laune.

 

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