Staufalle: Verzögert sich der A6-Ausbau um Jahrzehnte?

19.11.2016, 14:00 Uhr
Die A6 zwischen Schwabach-West und Roth wird derzeit sechsspurig ausgebaut.

© Wilhelm Die A6 zwischen Schwabach-West und Roth wird derzeit sechsspurig ausgebaut.

Zwischen Schwabach-West und Roth wird die A6 in den kommenden beiden Jahren sechsstreifig ausgebaut, doch in Richtung Westen gibt es bis Baden-Württemberg in jede Richtung nur zwei Fahrstreifen, die Autofahrer müssen unzählige Lkw-Elefantenrennen erdulden und viele Staus in Kauf nehmen.

Dringend will man die A6 deshalb Stück für Stück bis zur Landesgrenze sechsstreifig ausbauen, wie Joachim Herrmann schon im April verkündete. Doch nun ist nur das neun Kilometer lange Teilstück zwischen der Landesgrenze zu Baden-Württemberg und dem Autobahnkreuz Feuchtwangen im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gelandet. Der Rest bleibt "weiterer Bedarf mit Planungsrecht". Eine Finanzierung für den Bau gibt es demnach derzeit nicht.

Die Strecke bei Feuchtwangen soll gleichzeitig mit einem 64 Kilometer langen Teilstück in Baden-Württemberg (von der Landesgrenze bis zum Autobahnkreuz Weinsberg) in einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert werden. "Der weitere Ablauf wird maßgeblich vom weiteren Planungsablauf in Baden-Württemberg bestimmt", hält eine Sprecherin des bayerischen Verkehrsministeriums fest.

Der Ausbau zwischen Feuchtwangen und Schwabach-West ist mit dem Bundesverkehrswegeplan noch nicht komplett vom Tisch. Denn wenn dort bei einzelnen Abschnitten Baurecht vorliegt, prüft das Bundesverkehrsministerium, ob das Projekt in Konkurrenz zu anderen Projekten mit einer höheren Priorität steht.

Soll heißen: Wenn bei keinem Projekt mit vordringlichem Bedarf Baurecht vorliegt und wenn Geld da ist, können auch Projekte verwirklicht werden, die nur als weiterer Bedarf mit Planungsrecht eingeordnet sind.

Sehr viel schneller könnte es auf der A73 zwischen dem Kreuz Nürnberg-Süd und der Anschlussstelle Nürnberg Hafen-Ost gehen, einem der stauträchtigsten Abschnitte der Region. Hier führt die Regierung von Mittelfranken gerade das Planfeststellungsverfahren durch. "Ein Baubeginn Ende 2017 erscheint vom Stand der Genehmigungsverfahren und vorbehaltlich der Finanzierung durch den Bund möglich", sagt die bayerische Ministeriumssprecherin.

Eine noch nervenaufreibendere Geduldsprobe steht ihnen auf der A3 nach Würzburg bevor. Bis 2021 wird der Abschnitt vom Kreuz Fürth/Erlangen bis zum Main-Donau-Kanal sechsstreifig ausgebaut. Vor allem aber sollen von 2019 bis Mitte 2024 auf der A3 71 Kilometer Autobahn sechsstreifig ausgebaut werden. Das wird nur möglich sein, wenn es gleichzeitig mehrere kilometerlange Baustellen zwischen den Kreuzen Fürth/Erlangen und Bibelried gibt.

20 Kommentare