Steigende Besucherzahlen: Tourismus in Nürnberg boomt

17.7.2017, 05:16 Uhr
Zum Pflichtprogramm gehört für viele Besucher ein Abstecher auf die Burg, den schönen Ausblick über die Altstadt gibt es gratis dazu.

© Günter Distler Zum Pflichtprogramm gehört für viele Besucher ein Abstecher auf die Burg, den schönen Ausblick über die Altstadt gibt es gratis dazu.

Die Anbieter von Stadtführungen und Rundfahrten können den Andrang manchmal kaum bewältigen. So hat der Verein "Geschichte für alle" sein Angebot in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bamberg seit  2010 glatt verdoppelt. Jedes Jahr kommen rund 1000 Rundgänge dazu, im vergangenen Jahr hat der Verein allein in Nürnberg 7600 Touren durchgeführt. Die Mitarbeiter lotsen vor allem viele "Flusskreuzfahrt-Touristen" aus den USA und aus Australien durch die Stadt, so Pressesprecherin Kathrin Lehnerer.

Dass die Besucherzahlen in den vergangen Jahren stark gestiegen sind — 2016 gab es ein Plus bei den Übernachtungen von 6,8 Prozent –, merken auch die "Stadtführer" deutlich. Der Verein der Nürnberger Gästeführer hat zwar keine genauen Zahlen zu den durchgeführten Touren, weil seine Mitglieder selbstständig arbeiten. Doch weil die Nachfrage so groß ist, werden derzeit 22 neue Stadtführer ausgebildet. Verstärkung könnten die 110 aktiven Mitglieder gut gebrauchen, sagt Karin Wolff vom Vorstand. "An manchen Samstagen wird es eng." Mittlerweile sei das ganze Jahr über Betrieb. "Es gibt nicht mehr diese Delle im August". 

Nürnbergs Tourismuschefin Yvonne Coulin führt den Aufwärtstrend in den Sommermonaten auf den von Stadt und Hotellerie finanzierten Tourismusfonds zurück. Mit den zusätzlichen Marketingmitteln habe es die CTZ geschafft, dass Nürnberg als Reiseziel stärker wahrgenommen und von mehr Veranstaltern angeboten wird. Damit das so bleibt, soll der Fonds im kommenden Jahr aufgestockt werden. Denn aus Sicht der Branche darf es ruhig noch weiter aufwärts gehen.

Zu viel sei es noch nicht, findet auch Barbara Ullrich, die im Wechsel mit ihrer Schwester seit 22 Jahren die "Bimmelbahn" durch die Altstadt steuert. In 40 Minuten werden von einer mitfahrenden Stadtführerin Anekdoten und historische Fakten präsentiert, während die Fahrgäste gemütlich im Bähnchen sitzen und an den Sehenswürdigkeiten vorbeischaukeln.

"Man sieht viel und muss nicht laufen", schwärmt Kristy Lewis aus Texas, während sie von der Maxbrücke aus den Blick auf Henker- und Kettensteg genießt. Sie teilt sich den Platz in der Bahn mit Polen, Israelis und Russen, fast jeder Sitz ist belegt. Juli und September seien die stärksten Monate, sagt Ullrich. Manchmal muss sie dann Kunden auf die nächste Runde vertrösten. "Für uns wäre es schön, wenn sich die Besucherzahlen noch gleichmäßiger verteilen würden."

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