Stolze Spende rettet Präventionsangebote

5.1.2015, 19:46 Uhr
Stolze Spende rettet Präventionsangebote

© Foto: Heilig-A.

Vorbeugung ist der beste Schutz –doch wenn es gilt, sie vor sexuellem Missbrauch und Gewalt zu bewahren, erfordert das auch besondere Kompetenz und viel Fingerspitzengefühl. Die bringen die Trainerinnen und Trainer bei den zweitägigen Workshops mit, die der KSB sowohl für Schulklassen wie auch für Sport- und andere Vereine sowie maßgeschneidert für Einrichtungen der Behindertenhilfe anbietet.

Begleitend erhalten auch die Eltern und Lehrer oder Fachkräfte wie Jugend- oder Übungsleiter eine entsprechende Fortbildung. Rund 550 Kinder und Jugendliche und 320 Erwachsene wurden allein 2013 von diesem Angebot erreicht (die Zahlen für 2014 liegen noch nicht vor). Doch der Aufwand hat seinen Preis: Pro Schulklasse oder Gruppe kostet „Achtung Grenze“ mindestens 1300, in Einzelfällen über 2000 Euro. Als Vergütung erhält der KSB aber nicht mehr als 460 Euro. „Mehr können Schulen oder Vereine in der Regel nicht aufbringen“, erläutert KSB-Geschäftsführerin Barbara Ameling, „wenn wir kostendeckende Sätze verlangen, würden die Kurse einfach nicht mehr gebucht – damit ist niemandem geholfen, denn wir brauchen ja mehr Prävention und nicht weniger“.

Dabei stehe das Thema längst sogar im Lehrplan, so Ameling, also sind die Schulen gehalten, sich damit auseinanderzusetzen – und müssten eigentlichen auch finanziell dafür geradestehen. So aber sieht sich der Kinderschutzbund in einer paradoxen Lage: Je häufiger seine Fachkräfte mit „Achtung Grenze“ unterwegs sind, also je erfolgreicher er ist, desto mehr Mittel muss der KSB aus Spenden oder Zuwendungen aus Bußgeldern zuschießen. Doch genau die Mittel waren zuletzt bedrohlich geschmolzen. Dank der Nürnberger PSD-Bank gab es zu Weihnachten aber auch eine Bescherung für den Kinderschutzbund: Auf Vermittlung der Weihnachtsaktion übernahm das Geldinstitut die Rolle als rettender Engel. Mit 20 000 Euro, der größten Einzelspende im Rahmen von „Freude für alle“, kann der Kinderschutzbund das neue Jahr nun deutlich gelassener angehen. Denn mit der Summe ist die weitere Finanzierung der Präventionsangebote wie auch der – entgegen dem bundesweiten Trend – in Nürnberg weiter stark gefragten Elternkurse zumindest mittelfristig gesichert.

Keine Kommentare