Streit um Stufen: Treppe zum Insel-Schütt-Ufer bleibt dicht

24.5.2017, 05:57 Uhr
Weil sich Sör mit einer Schlosserfirma über die schlechte bauliche Ausführung der Metalltreppe streitet, ist die Südterrasse der Insel Schütt nicht zugänglich.

© Foto: Roland Fengler Weil sich Sör mit einer Schlosserfirma über die schlechte bauliche Ausführung der Metalltreppe streitet, ist die Südterrasse der Insel Schütt nicht zugänglich.

Schon im Mai 2016, nach der Blauen Nacht, drängten sich Erholungssuchende auf der 170 Meter langen Südterrasse der Insel Schütt und ließen es sich gutgehen. Dabei zerstörten sie das frisch angesäte Gras. Bürgermeister Christian Vogel, Werkleiter vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör), veranlasste daraufhin, Gitter aufzustellen, um die 1800 Quadratmeter große Grünfläche, die als Erholungsraum für Spaziergänger gedacht ist, zu schützen. Die offizielle Einweihung erfolgte am 29. September 2016: Der direkte Zugang über die neue Metalltreppe blieb aber bis heute versperrt. Die Gitter stehen noch immer. Nur von der Seite aus ist die Südterrasse begehbar.

Der Grund sind mangelhaft ausgeführte Schlosserarbeiten an der Metalltreppe, so André Winkel, Pressesprecher von SÖR. "Wir haben bei der Abnahme die Freigabe verweigert, weil die Verkehrssicherheit der Treppe nicht gegeben ist." Platten sind lose, Geländer wackeln und Schrauben wurden nicht richtig festgezogen. "Außerdem entsprechen einzelne Teile der Treppe nicht den Ausschreibungen."

Keine schnelle Lösung in Sicht

Doch die betroffene Firma weigert sich seit Monaten, die Arbeiten richtig auszuführen. Winkel hofft, dass die Firma im Juni einlenkt und die Fehler dann schnell behebt. "Wir überlegen uns aber auch Regressforderungen."

2006 hatte SPD-Stadträtin Christine Kayser den Vorschlag gemacht, Nürnberg zum Wasser hin zu öffnen: für Erholungssuchende und Flaneure sollten Mikroparks angelegt werden. Die Südterrasse der Insel Schütt war als Erstes für die Umgestaltung vorgesehen, doch die Planungen waren schwierig. Da Anlieger, Behindertenverbände, Wasserwirtschaftsamt, die Planungsgruppe Landschaft und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum eingebunden werden mussten, zog sich die Umgestaltung über Jahre hin.

Allerdings wurden auch viele erreicht: Die Fläche ist für Blinde geeignet und der Zugang zur Pegnitz ist von der Seite her barrierefrei möglich. Die Sichtbeziehungen zur Stadt wurden verbessert und bei der Auswahl der Pflanzen haben die SÖR-Mitarbeiter das Farbenspiel im Herbst und die Auswirkungen auf das Stadtklima berücksichtigt. Es wurden unter anderem eine Felsenbirne, eine italienische Erle, ein Feldahorn, ein pflaumenblättriger Weißdorn sowie ein wolliger Schneeball gepflanzt. 350.000 Euro kostete der Umbau. Zumindest einen Vorteil hat der verzögerte Treppenzugang zur Insel Schütt: Das Gras ist festgewachsen.

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