Stromausfall nach Blitzeinschlag in Martha-Maria-Krankenhaus

16.8.2017, 17:58 Uhr
Zur Überbrückung wurde am Mittwoch ein Stromgenerator an das Martha-Maria Krankenhaus geliefert - dabei handelt es sich um ein Leihgerät.

© Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg Zur Überbrückung wurde am Mittwoch ein Stromgenerator an das Martha-Maria Krankenhaus geliefert - dabei handelt es sich um ein Leihgerät.

Das Unwetter, das am Dienstagabend über Nürnberg und die Region zog, hat auch das Krankenhaus Martha Maria erwischt: Nachdem laut Angaben der N-Ergie um 22.33 Uhr der Strom ausgefallen war, löste sofort die Brandmeldeanlage des Krankenhauses aus, woraufhin die Berufsfeuerwehr Nürnberg mit zwei Löschzügen in die Stadenstraße im Stadtteil Erlenstegen ausrückte. Als die Einsatzkräfte am Krankenhaus eintrafen, stellten sie fest, dass es zwischenzeitlich einen Stromausfall gegeben hatte, der Notstromgenerator aber bereits angelaufen war.

Volker Kiemle, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, dazu: "Das System ist sofort auf den Notstrom umgesprungen, so dass es erstmal keine Ausfälle gab." Bei dem Blitzeinschlag seien beide Trafos des Hauses zerstört worden, ein externes Diesel-Aggregat stellte die Versorgung sicher, zwei weitere kamen Mittwochmittag dazu. Seitdem wird das ganze Gelände wieder mit Strom versorgt, da etwa die Mitarbeiterwohnungen oder die Wegbeleuchtung nicht am Notstromkreislauf angeschlossen sind, erklärt Kiemle. 

Trotzdem war der Betrieb am Mittwoch eingeschränkt: Die Notaufnahme des Krankenhauses wurde nicht vom Rettungsdienst angefahren. Patienten, die sich bereits in der Klinik befanden, wurden medizinisch optimal versorgt, betont der Sprecher. Auch die OP-Säle blieben vorerst bis auf akute Notfälle geschlossen, weil das Krankenhaus die Notstromaggregate nicht überlasten wollte. Andere energieintensive Dienste wie Röntgen- oder CRT-Aufnahmen mussten ebenfalls vertagt werden. "Ab Donnerstag wird der Regelbetrieb wieder vollständig gewährleistet", erklärt Clemens Stafflinger, Kaufmännischer Leiter des Krankenhauses.

Dank und Lob

Der kaufmännische Leiter der Einrichtung fand trotz der Ausnahmesituation aber Anlass für lobende und dankende Worte. Zum einen wies er darauf hin, dass der reibungslose Ablauf nach dem Blitzeinschlag vor allem den geschulten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu verdanken sei. Alle Abteilungen "hätten Hand in Hand gearbeitet".

Dankende Worte richtete er außerdem an die Nürnberger Versicherung, die dem Krankenhaus ihre Großküche zur Verfügung stellte, damit trotz des Vorfalls alle bestens versorgt werden können. Große Hilfsbereitschaft zeigten aber auch die Nürnberger Krankenhäuser, die sich bereit erklärten, im Bedarfsfall Patienten zu übernehmen. Die Einrichtungen helfen sich gegenseitig.

Proben für den Ernstfall

Das nahe gelegene St. Theresien-Krankenhaus in Schoppershof verfügt ebenfalls über ein mit dieselbetriebenes Notstromaggregat, das bei einem Stromausfall automatisch einspringt und regelmäßig gewartet wird. Das Krankenhaus in der Mommsenstraße probt jedes Jahr den Ernstfall - als nächstes am 14.September. "Dann werden wir von 7 bis 8 Uhr einen Blackout simulieren", informiert Pressesprecherin Anja Müller.

Das Klinikum Nürnberg wartet mit Blick auf seine Größe gleich mit elf Notstromaggregaten im Norden und vier im Süden auf, die innerhalb von wenigen Sekunden die Versorgung übernehmen. Ferner gibt es noch für besonders gesicherte Bereiche zusätzlich eine unterbrechungsfreie Stromversorgung - zum Beispiel bei OP-Lampen, informiert Klinikums-Sprecher Bernd Siegler.