Studie zeigt: Komasaufen kommt aus der Mode

30.6.2015, 19:59 Uhr
Wie eine Studie zeigt, trinken sich immer weniger Jugendliche ins Koma. Entwarnung gibt die Bundesdrogenbeauftragte jedoch nicht.

© dpa Wie eine Studie zeigt, trinken sich immer weniger Jugendliche ins Koma. Entwarnung gibt die Bundesdrogenbeauftragte jedoch nicht.

Junge Männer trinken weniger als noch vor einigen Jahren. Das zeigt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die nun vorgestellt wurde. Aber immer ist der Alkoholkonsum bei jungen Leuten nach Ansicht der Experten zu hoch. Mehr als ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen (35,4 Prozent) trinken sich mindestens einmal im Monat in den Rausch, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen sind es 12,9 Prozent.

Immerhin sind das deutlich weniger als noch vor einigen Jahren. 2008 betranken sich noch rund 40 Prozent der jungen Erwachsenen und mehr als 20 Prozent der unter 17-Jährigen mindestens einmal im Monat. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler, die in Berlin den Wahlkreis Roth vertritt, wertet dies als erfreuliche Entwicklung.

Jugendliche und junge Erwachsene "nehmen zunehmend Abstand vom gefährlichen Rauschtrinken", erklärt sie, warnt aber zugleich, dass Alkohol nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen sei und nicht bagatellisiert werden dürfe.

Für die Studie wurden 7000 junge Leute zwischen zwölf und 25 Jahren befragt. Dabei zeigt sich vor allem bei den männlichen Trinkern ein klarer Rückgang. So betrinken sich 15,6 Prozent der 18- bis 25-jährigen Männer mindestens viermal im Monat - das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Auch bei unter 17-jährigen männlichen Jugendlichen wurde ein Tiefststand erreicht: 4,3 Prozent trinken sich noch häufiger in einen Rausch.

Bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen sieht es ganz anders aus: Während der Anteil bei den Jungs zwischen zwölf und 17 Jahren, die sich regelmäßig betrinken, 2014 deutlich auf 14,6 Prozent sank, stieg er bei den Mädchen leicht auf 11,2 Prozent an. Allerdings trinken sie insgesamt deutlich weniger und seltener Alkohol als männliche Altersgenossen. 4,7 Prozent der 18- bis 25-jährigen Frauen und 2,9 Prozent der unter 17-Jährigen trinken mindestens viermal im Monat bis zum Umfallen.

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