Südstadt: Neue Parkplätze für Drahtesel

26.7.2013, 07:44 Uhr
Südstadt: Neue Parkplätze für Drahtesel

© Stadt Nürnberg

Der Name ist Programm: Unter dem Motto „Nürnberg steigt auf“ versucht die Stadt seit einigen Jahren, mehr Nürnberger aufs Fahrrad zu bringen. Zum Aufsteigen braucht man aber erst einmal ein Rad, auf das man sich schwingen kann — und das möglichst immer griffbereit.

Weil sich das in dicht bebauten Stadtteilen aus Mangel an Stellplätzen im öffentlichen Raum als problematisch erweist, haben sich die Verkehrsplaner eine Lösung ausgedacht, die erstmals in der Südstadt erprobt wird: 350 neue Bügel für jeweils zwei Räder sollen hier möglichst viele Drahtesel aus ihren miefigen Kellern und Dachböden befreien und deren Besitzer dazu animieren, häufiger in die Pedale zu treten.

Seit der Verkehrsausschuss das 20000 Euro teure Modellprojekt im Frühjahr 2012 abgesegnet hat, ist viel passiert: Mitarbeiter des Verkehrsplanungsamtes haben in akribischer Kleinarbeit alle abgestellten Räder in dem rund ein Quadratkilometer großen Projektgebiet gezählt, das sich zwischen Hauptbahnhof, Allersberger, Gudrun-, Schuckert, Volta- und Tafelfeldstraße erstreckt (der Stadtanzeiger berichtete).

Anhand des ermittelten Bedarfs und nach Absprache mit anderen kommunalen Dienststellen, Polizei, Feuerwehr und Versorgungsunternehmen, liegt nun das Ergebnis vor: 87 Standorte, an denen laut Kerstin Scharfenberg vom Verkehrsplanungsamt jeweils zwei bis acht Stahlbügel vorgesehen sind.

Bevor der radfreundliche Ausbau der Südstadt mit insgesamt 350 solcher Ständer, die jeweils zwei Räder sicheren Halt gewähren, beginnt, sind aber erst die Bewohner gefragt: Sie sollen in den kommenden drei Wochen mitbestimmen, wo die 700 Parkplätze für Drahtesel entstehen.

Online mitreden

Auf der Internetseite www.suedstadt.nuernberg-steigt-auf.de können Bürger auf einer großen Übersichtskarte einzelne Standorte aufrufen, inklusive Infos und Bildern. Wem ein Standort oder die geplante Zahl an Bügeln nicht gefällt, darf seine Meinung gleich online abgeben.

„Die Beiträge werden moderiert“, sagt Scharfenberg und verspricht schnelle Antworten auf Kritik — oder Anregungen. Schließlich kann man auch Standorte vorschlagen, die nicht vorgesehen sind. Vorschläge loswerden kann man ab sofort bis zum 8. August auch im Bürgerbüro am Aufseßplatz 18 (dienstags von 10 bis 12 Uhr, donnerstags von 16 bis 18 Uhr), wo alle Pläne zur Ansicht ausliegen. Eine weitere Form der „Bürgerbeteiligung“ ist eine Verlosung. Zu gewinnen gibt es 15 Abus-Faltschlösser, mit denen sich Räder sicher an den neuen Bügeln befestigen lassen. Bei welchen Einzelhändlern es Karten zum Mitmachen gibt, darüber informieren ab dem 25. Juli das Bürgerbüro und die Internetseite. Dort werden ab Ende September auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung präsentiert. Schließlich, so Kerstin Scharfenberg, will Sör bald mit der Installation der Stahlbügel loslegen.
 

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