Surfen in Nürnberg: Dauerwelle kurz vor Genehmigung

15.7.2016, 16:37 Uhr
Nach den Plänen von "Dauerwelle" soll für die Wellenreiter ein Teil des Flusswassers im westlichen Pegnitztal in eine Art Seitenkanal abgeleitet werden.

© Stefan Hippel Nach den Plänen von "Dauerwelle" soll für die Wellenreiter ein Teil des Flusswassers im westlichen Pegnitztal in eine Art Seitenkanal abgeleitet werden.

Surfen auf der Pegnitz – was lange Zeit ein Traum von Nürnberger Wassersportlern war, könnte bald Wirklichkeit werden. Die im Westen der Stadt geplante Surfwelle auf der Pegnitz stehe kurz vor der Genehmigung, teilte Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich am Freitag am Rande eines Surfwellen-Kongresses in Nürnberg mit. Er rechnet mit einer Entscheidung nach der Sommerpause. Danach könnte mit dem Bau der Flusswelle begonnen werden.

Die Initiatoren des Projekts, der Verein "Dauerwelle", rechnen mit Kosten von rund 600.000 Euro. Der Löwenanteil davon soll mit Spenden finanziert werden. 250.000 Euro will die Staatsregierung beisteuern. Die stehende Flusswelle, wie sie im Ingenieur-Jargon heißt, wäre nach der Münchner Eisbachwelle die zweite in Bayern, aber die erste künstlich geschaffene im Freistaat. Europaweit gebe es vergleichbare Wellen bereits in Salzburg und Prag. Weitere seien geplant.

Nach den Plänen von "Dauerwelle" soll für die Wellenreiter ein Teil des Flusswassers im westlichen Pegnitztal in eine Art Seitenkanal abgeleitet werden. Dort soll eine verstellbare Stahlkonstruktion die Welle erzeugen, erläuterte Stefan Bachschmid von der Initiative. "Im Notfall, wenn ein Surfer schwer stürzt, kann die Welle jederzeit abgestellt werden." Geplant sei, dass immer jemand den Betrieb der Wellenanlage beaufsichtige.

Erzeugt werden soll die Welle vor allem an Wochenenden. An Werktagen sei ein Abendbetrieb für Feierabendsurfer geplant. Der Verein hat 70 Mitglieder. "Wir gehen aber davon aus, dass mit dem Bau der Welle auch die Zahl der Mitglieder stark steigen wird", sagte Bachschmid.

Bei der bis Samstag dauernden Tagung, zu der die Bayerische Ingenieurkammer-Bau eingeladen hat, wollen sich 16 internationale Initiativen über Surfwellen-Projekte austauschen. Im Mittelpunkt stehen vor allem technische Fragen, aber auch Probleme bei Genehmigungsverfahren. Weil mit dem Bau von Surfwellen stark in die Flusssysteme eingegriffen werde, seien die Verfahren oft aufwendig. „Das braucht viel Durchhaltevermögen“, sagte Benjamin Di-Qual vom "Forum Flusswellen", das das Treffen mitorganisiert.

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