Tausch ist gescheitert

2.3.2005, 00:00 Uhr

„Die Stadt hat keine Tauschgrundstücke, die vom Eigentümer des Café Wanner akzeptiert werden“, erklärte Baureferent Wolfgang Baumann in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Alexander Wiesengrund sei zwar grundsätzlich zu Verhandlungen bereit gewesen, habe jedoch sehr konkrete Bedingungen gestellt: Das Tauschgrundstück müsste sehr hochwertig und sofort bebaubar sein.

Die Stadt habe unter anderem Flächen im Bereich des Sebastian-Spitals am Wöhrder See oder das Areal des August-Meier-Heims an der Regensburger Straße vorgeschlagen. Diese Angebote habe Wiesengrund jedoch ausgeschlagen, weil die Grundstücke nicht kurzfristig verfügbar seien. Einen Ankauf des Wanner-Areals durch die Stadt schließt Oberbürgermeister Ulrich Maly aus: Der geforderte Preis sei zu hoch.

Dem widerspricht Günther Raß, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet das Café Wanner“: Ein Kauf müsse kein Draufzahlgeschäft sein. Der Erhalt der Gaststätte und des Biergartens diene der Naherholung und der Verschönerung des Stadtteils. „Für die Stadtreparatur beim Frankenschnellweg scheint doch auch Geld da zu sein“, argumentierte Raß, der zudem Garantien für den Biergartenbetrieb fordert.

„Am Ende wird keiner mit der Lösung glücklich sein“, prophezeit OB Maly Konflikte wegen des Nebeneinanders von Biergarten und Seniorenwohnen: „Die Heimbewohner werden eine andere Erwartung haben, als dass sich vor ihrer Nase Clubfans auf das nächste Heimspiel einstimmen.“ Auch SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder spricht von einem „Gau, der leider im Rahmen von Stadtentwicklung entstehen kann“.

Sorge um die Muschel

CSU-Fraktionsvorsitzender Michael Frieser betont, dass die Stadt nun nichts mehr tun könne. Mit dem Erhalt eines 500-Quadratmeter-Biergartens sei „viel erreicht“.

Stephan Grosse-Grollmann, Stadtrat der Guten, forderte eine Fortsetzung der Kaufverhandlungen und den Erhalt der Konzertmuschel im Biergarten. Grünen-Stadträtin Hiltrud Gödelmann sorgt sich um die Grundwassersituation am Dutzendteich. Doch dessen Auslaufen wird laut Baumann nicht befürchtet. ca

(Siehe Vorstadtbrille S. 2)